Bisher beschäftigt Nano Interactive 60 Mitarbeiter an sechs Standorten in Europa – Starnberg/Hamburg, London, Paris, Warschau und Belgrad – und arbeitet für mehr als 500 Kunden weltweit, darunter T-Mobile, Volkswagen und Mediamarkt. "Weitere Märkte, in Osteuropa zum Beispiel oder auch Skandinavien, wären für uns interessant", erklärt der Gründer. 

"Als Startup hatten wir gar nicht alle Unterlagen digital"

Insgesamt drei Monate dauerte es, bis das Startup die A-Finanzierung in der Tasche hatte. Die Due Diligence – die Prüfung des Unternehmens durch den Käufer – sei vom Aufwand her die größte Herausforderung gewesen. "Das hat zwar bei mir und im Management viele Kräfte gebunden – als Startup hatten wir zum Beispiel gar nicht alle Unterlagen digital. Aber durch den Aufwand sind wir jetzt in unseren Strukturen und Prozessen deutlich besser aufgestellt als zuvor."

Der wichtigste Wettbewerber von Nano Interactive ist das britische Unternehmen Captify. Doch von der Konkurrenz haben die Starnberger indirekt profitiert. Denn sie hat ihnen ein Stück weit den Weg für die Finanzierungsrunde geebnet, geben sie selbst zu. Captify hat in Großbritannien zwei Finanzierungsrunden gefahren.

Dadurch war das Unternehmen den Investoren bereits ein Begriff. Und damit auch das Thema Intent Targeting, also das Aussteuern von Werbung anhand von Signalen des Nutzers zu einer Kaufabsicht, war bereits bekannt – während Nano Interactive in Deutschland noch viel Erklärungsarbeit leisten müsse.


Autor: Verena Gründel

Verena Gründel ist seit Anfang 2021 Chefredakteurin der W&V. Die studierte Biologin und gelernte Journalistin schrieb für mehrere Fachmagazine in der Kommunikationsbranche, bevor sie 2017 zur W&V wechselte. Sie begeistert sich für Marken- und Transformationsgeschichten, hat ein Faible für Social Media und steht regelmäßig als Moderatorin auf der Bühne.