Bitkom-Studie:
Snowden bekannter als Steve Jobs
Für iPhone-Jünger hört es sich wie Blasphemie an: Aber Steve Jobs, unsterblich im Apple-Reich, ist den Deutschen weit weniger ein Begriff wie Edward Snowden. Bill Gates und Mark Zuckerberg kennen sie auch, bei den Samwer-Brüdern müssen die meisten passen. Die Bundesbürger kennen nicht nur die Protagonisten der Digitalisierung, sie haben auch ihre ganz eigene Meinung dazu.
Für iPhone-Jünger hört es sich wie Blasphemie an: Aber Steve Jobs, unsterblich im Apple-Reich, ist den Deutschen weit weniger ein Begriff wie Edward Snowden. Bill Gates und Mark Zuckerberg kennen sie auch, bei den Samwer-Brüdern müssen die meisten passen. Die Bundesbürger kennen nicht nur die Protagonisten der Digitalisierung, sie haben auch ihre ganz eigene Meinung dazu. Erhoben hat sie der Branchenverband Bitkom.
Die bekannteste Persönlichkeit der digitalen Welt ist Microsoft-Gründer Bill Gates. 88 Prozent aller Bundesbürger kennen ihn. Der Whistleblower Edward Snowden ist inzwischen einer der bekanntesten IT-Experten der Welt. In Deutschland kennen ihn 84 Prozent. In dem Ranking folgen Facebook-Chef Marc Zuckerberg mit 69 Prozent Bekanntheit und Apple-Gründer Steve Jobs mit 57 Prozent. Bekanntester deutscher Vertreter ist der Computer-Pionier Konrad Zuse, der 41 Prozent der Befragten ein Begriff ist. Die Samwer-Brüder als deutsche Serien-Entrepreneure kennen immerhin 12 Prozent, SAP-Mitgründer Hasso Plattner lediglich 3 Prozent. Bei der ohne Vorgaben (ungestützt) gestellten Frage nach den bekanntesten Unternehmen liegt die Deutsche Telekom mit klarem Abstand an der Spitze. Die Befragten sollten angeben, welche drei IT-Unternehmen ihnen spontan einfallen. Hinter der Telekom folgen Microsoft und Apple vor Vodafone, Google und Facebook. Dann kommen Kabel Deutschland und Telefónica/O2. Unter den ersten acht Unternehmen finden sich somit vier Europäer.
Überraschend weit verbreitet ist die Kenntnis zentraler Begrifflichkeiten der digitalen Welt. Fast zwei Drittel (65 Prozent) kennen den Begriff Social Media, 63 Prozent Cloud Computing und 61 Prozent Smart Watch. Selbst Abkürzungen wie LTE (53 Prozent) oder das Wort Big Data (45 Prozent) haben rund die Hälfte der Befragten schon mal gehört. Auffällig ist, dass nur 61 Prozent der Deutschen den Begriff Startup kennen. Und gerade mal ein Fünftel (21 Prozent) hat schon mal etwas von Industrie 4.0 gehört.
Mehr als vier von fünf (82 Prozent) Bundesbürgern sind der Ansicht, die Digitalisierung verändere Wirtschaft und Gesellschaft mindestens so stark wie die industrielle Revolution im 19. Jahrhundert. Danach sind fast zwei Drittel (65 Prozent) überzeugt, die Digitalisierung berge alles in allem mehr Chancen als Risiken. 79 Prozent stimmen sogar der Aussage zu, das Internet sei 'einfach toll'. "Die Menschen spüren, dass die Digitalisierung immer mehr Lebensbereiche erfasst und zunehmend ihren Alltag verändert", sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf beim 3. BITKOM Trendkongress in Berlin. Die Umfrage zeige, dass die Bürger die Vorteile des digitalen Wandels erkennen, ohne die Herausforderungen zu ignorieren. So sind zum Beispiel drei Viertel der Befragten der Ansicht, dass die Digitalisierung Arbeitsplätze in traditionellen Branchen gefährdet. Gleichzeitig sind mit 71 Prozent fast ebenso viele der Meinung, durch die Digitalisierung würden viele neue Jobs entstehen.
Deutlich gestiegen ist auch die Attraktivität der IT-Branche als Arbeitgeber. 57 Prozent der Befragten finden die Branche als Arbeitgeber für sie persönlich attraktiv oder sogar sehr attraktiv. Zum Vergleich: Im Jahr 2008 sagten das erst 34 Prozent. Vier von fünf (82 Prozent) Befragten geben an, die IT-Branche biete interessante Tätigkeitsfelder. 70 Prozent stimmen der Aussage zu, in den Unternehmen würden flexible Arbeitszeitmodelle gefördert. 59 Prozent sind der Ansicht, die Unternehmen hätten insgesamt ein sehr gutes Image als Arbeitgeber. 52 Prozent halten Jobs bei IT-Unternehmen für relativ sicher vor Stellenabbau.
Die Umfrage zeigt auch Widersprüche in der Betrachtung des Internets auf. So stimmen zwar 95 Prozent der Aussage zu, das Internet erleichtere die Beschaffung von Informationen. Auf der anderen Seite ist fast ein Drittel (31 Prozent) der Ansicht, das Internet führe zur Verdummung. "Im Großen und Ganzen halten die allermeisten Menschen das Internet für eine große Errungenschaft", betonte Kempf. "Es gibt keine digitale Euphorie, aber eine positive Grundstimmung."
Methodik: Die Angaben basieren auf einer repräsentativen Umfrage, die Bitkom Research in Zusammenarbeit mit Aris Umfrageforschung durchgeführt hat. Dabei wurden im Oktober 1.006 Personen ab 14 Jahren befragt.