USA:
T-Mobile USA drängt ins Fernsehgeschäft
Nicht weniger als eine "Revolution" kündigte John Legere, charismatischer Chef der Telekom-Tochter in den USA, an.
"Die Leute lieben das Fernsehen, aber hassen ihre TV-Anbieter." Auf diese einfache Formel bringt es John Legere, CEO der US-Tochter der Deutschen Telekom. Mehr als 4000 Beschwerden gingen täglich ein. Deswegen sieht Legere durchaus Chancen für das neue Angebot.
Um diesen neuen Fernsehdienst an den Start zu bringen, hat das Unternehmen die Firma Layer3 TV geschluckt. Zum Kaufpreis machten die Unternehmen keine Angaben. T-Mobile will mit der Übernahme seine mobile Video-Strategie forcieren und von 2018 an den TV-Markt in den USA mit einem eigenen Service aufmischen.
Immer mehr US-Kunden verabschieden sich von den klassischen Kabelkonzernen und setzen bei der Fernsehunterhaltung auf Streaming-Anbieter, die ihre Dienste im Internet anbieten. Von diesem Trend will auch T-Mobile-Chef John Legere profitieren.
Layer 3 TV zählt eher zu den kleineren, unbekannteren Anbietern im Vergleich zu Comcast oder Verizon. Warum lohnt sich der Kauf trotzdem? Das erklärt "The Verge": Weil Layer3 TV ein eigenes IP-Netzwerk aufgebaut hat und daher unabhängig von anderen agieren kann. Damit ist Layer 3 TV in Sachen Bandbreite und Geschwindigkeit unschlagbar.
T-Mobile ist der drittgrößte Mobilfunker in den USA und hat bereits eine Kooperation mit dem Streaming-Marktführer Netflix, die Telefon-Kunden im Rahmen bestimmter Verträge gratis Zugang zu dessen Video-Inhalten bieten soll. Fusionsgespräche zwischen der Telekom-Tochter und dem Rivalen Sprint waren im vergangenen Monat gescheitert, nun setzt T-Mobile auf Wachstum durch kleinere Zukäufe.
John Legere im Video:
am/mit dpa