Online-Fundraising:
Virale Spendenaktionen begeistern junge Erwachsene
Unter den Jüngeren erreichte der diesjährige Ice Bucket Challenge eine Bekanntheit von um die 95 Prozent - und zwar unabhängig vom Bildungsstand. An dieser Viralaktion zugunsten einer wohltätigen Sache könnten sich andere Dienste ein Beispiel nehmen, denn 16- bis 33-Jährige schätzen die Online-Kontaktaufnahme, wenn es um das Thema Spenden geht.
Unter den Jüngeren erreichte der diesjährige Ice Bucket Challenge eine Bekanntheit von um die 95 Prozent - und zwar unabhängig vom Bildungsstand. An dieser Viralaktion zugunsten einer wohltätigen Sache könnten sich andere Dienste ein Beispiel nehmen, denn 16- bis 33-Jährige schätzen die Online-Kontaktaufnahme, wenn es um das Thema Spenden geht. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov sagte die Hälfte der 16- bis 33-Jährigen, dass sie gerne über das Internet von Spendenorganisationen angesprochen werden. In anderen Altersgruppen war die Zustimmung wesentlich geringer.
Auch für Aktionen in der Schule, an Universitäten, am Arbeitsplatz, bei Partys, Konzerten oder Sportveranstaltungen sind die Jüngeren erkennbar aufgeschlossener. "Sie sind offener für den persönlichen Kontakt", sagte Yougov-Vorstand Holger Geißler. Als störend werden jedoch aufdringliche Sammelaktionen an der Tür oder per Telefon empfunden. Danach sollten wohltätige Organisationen ihre Strategien ausrichten, um zukünftige Spender zu finden. "Besonders der Bereich Social Media sollte stärker genutzt werden. Dabei empfiehlt sich vor allem der Fokus auf den Aufbau von persönlichen und individuellen Beziehungen", rät Geißler. Die Bereitschaft, etwas zu geben, sei groß - auch wenn noch nicht so viel Geld in der eigenen Tasche sei.
In der Studie wurden auch die Auswirkungen der "Ice Bucket Challenge" untersucht. Bei der Aktion schütteten sich im Jahr 2014 viele Promis Kübel mit Eiswasser über den Kopf (etwa Mark Zuckerberg und Tim Cook) - und riefen in den per Internet verbreiteten Videos zu Spenden auf. Laut Umfrage konnte die Aktion bei den Jüngeren viel mehr Bekanntheit erreichen als bei den Älteren. In der Gruppe der Jungen in Ausbildung haben fast 95 Prozent davon gehört - und elf Prozent selbst mitgemacht.
Je nach Bundesland gehen die Deutschen unterschiedlich großzügig mit ihrem Geld um, auch das ein Ergebnis der aktuellen Studie "Die Spender der Zukunft". Die großzügigsten Menschen wohnen demnach in Bayern, gefolgt von Bewohnern aus Baden-Württemberg, denn dort sind die Werte des Index zur zukünftigen Spendenbereitschaft mit 46,6 Punkten bzw. 45,6 Punkten am höchsten. Am niedrigsten ist die Spendenbereitschaft in Berlin (39 Indexpunkte).
Die beliebtesten Spendenorganisationen der Deutschen sind (hier und nachfolgend in alphabetischer Reihenfolge genannt) Ärzte ohne Grenzen, Deutsches Rotes Kreuz, Greenpeace, SOS-Kinderdörfer und Unicef. Insgesamt scheinen globale Organisationen, wie Brot für die Welt, Greenpeace, Unicef und WWF, junge Menschen besonders gut zu erreichen.
(am/dpa)