Eigene Inhalte nebst Werbeoffensive:
Wie Snapchat wieder aufholen will
Die Duplass-Brüder sollen Inhalte für Snapchat schaffen - und Mutter Snap greift mit dem Tool Snap Pixel im Performance-Markt an.
Snapchat schwächelt – und gibt inhaltlich wie werblich Gas. Der Messenger-Service setzt bei seinen Investitionen in eigene Medieninhalte offenbar auf die Dienste von Mark und Jay Duplass, wie Süddeutsche.de berichtet. Die beiden Produzenten gelten in der Szene als innovative Vordenker. Bisher waren sie unter anderem für HBO und Netflix aktiv und haben sich auf Projekte mit kleinen Budgets spezialisiert.
Werblich mischt Snapchat mit dem neuen Tool Snap Pixel im Performance-Markt mit. Es soll Marketers dabei helfen, Conversions über Desktop, Smartphone und Tablet hinweg zu tracken. Man wolle zu einer "großen neuen Schlüsselplattform" im Bereich Performance Marketing werden. Werbungtreibende könnten so die wichtigsten KPIs messen, Umsatz, Performance oder Wachstum ermitteln und Webseite-Besuche, Käufe oder Abos auflisten.
Interessierte Kunden können im Snapchat Ad Manager ein Pixel selbst generieren. Gemessen wird in Echtzeit, es gibt personalisierbare Anwenderfelder. Bis zu 28 Tage nach erfolgtem Kunden-Engagement sind die Ergebnisse einsehbar. In der Betaphase müssen Werbekunden Snap kontaktieren, um den Zugang zu erhalten.
Wie es mit Werbetools weitergeht
Snap Pixel sei der erste Schritt auf dem Weg zu einer "Performance-Produkt-Suite", heißt es in der Ankündigung vom Donnerstag weiter. In den kommenden Monaten will Mutterkonzern Snap weitere Features einführen. So soll bis Jahresende Snap Pixel auch vertieftes Targeting unterstützen.
Übrigens: Wer sich als Werbekunde an Snapchat heranwagt, kann durchaus profitieren. Günstige CPM-Preise sowie hohe Interaktionsraten machen den jungen Kanal äußerst attraktiv. Das belegt der Social Media-Preis-Index Q3/2017 der Agentur Esome Advertising.
Zuletzt lief es bei Snap nicht gut genug. Im zweiten Quartal des Jahres nahm der Verlust verglichen mit dem Vorjahreswert von 116 Millionen auf 443 Millionen Dollar zu. Der Umsatz stieg zwar um über 150 Prozent auf 182 Millionen Dollar, blieb damit aber unter den Prognosen der Analysten. Nachbörslich stürzte die Aktie bei Bekanntgabe im August um über zehn Prozent ab. Und die Kamerabrille Spectacles entpuppte sich als Ladenhüter.