PR-Agentur:
Ernst Primosch verlässt Edelman
Die PR-Agentur muss sich schon wieder eine neue Führung suchen. Der Österreicher Primosch will offenbar lieber Politik machen.
Nach nur einem Jahr ist Schluss. Ernst Primosch, seit Juli 2018 Deutschland-Chef von Edelman, verlässt die Agentur zum Ende des Monats. Das schreibt der PR-Report und in London im Headquarter bestätigen sie das. Primosch will sich etwas Neues suchen. Es heißt, der gebürtige Österreicher will sich bei den anstehenden Nationalratswahlen in seinem Land als Berater engagieren. Bestätigt ist die Information aber nicht.
Dem Fachblatt sagte er, die Neustrukturierung von Edelman in Deutschland sei schneller gelungen als gedacht. Er habe das Management umgebaut, eine Arbeitsorganisation eingeführt, die den Verbraucher in den Mittelpunkt stellt. Und Edelman sei wieder am Standort München vertreten, das Büro hatten sie ja vor einem Jahr erst geschlossen.
Umbau zu Ende?
Branchenvertreter aber kritisieren, Primosch habe sich in der Agentur als PR-Mann der alten Garde nur wenig mit der Digitalisierung beschäftigen wollen, was zu Konflikten geführt habe. Die Zahlen haben sich dafür leicht gebessert. Das Pfeffer-Ranking führt für Edelman ein Minus von 3,1 Prozent (30 Mio. Euro Honorar-Umsatz) auf im Jahr unter Primoschs Vorgängerin Susanne Marell. Das hatte auch mit der Übernahme des Konkurrenten Ergo zu tun, der schwer zu integrieren war. Im vergangenen Jahr wurde aus dem Minus ein leichtes Plus von 0,5 Prozent. Die Mitarbeiterzahl sank von 316 auf 300.
Die Suche nach einem Nachfolger läuft bereits. In der Zwischenzeit kümmern sich Europa-Chefin Carol Potter und das Managementteam ums Geschäft. Primosch kam im vergangenen Sommer von Hill+Knowlton als Nachfolger von Susanne Marell, die die Agentur Ende März 2018 verlassen hatte. Davor war er 20 Jahre bei Henkel.