Das alles wischen wir mit dieser Regelung vom Tisch und gefährden damit Europas Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt in einer weiteren Dimension. Allein in Deutschland arbeiten über 50 Prozent der Arbeitnehmer in flexiblen Arbeitsmodellen. Im ICE noch schnell eine Präsentation fertigmachen, im Homeoffice arbeiten oder den Nachmittag für die Kinder frei nehmen. Die digitale Arbeitswelt ist schlicht und zum Glück zu flexibel und zu mobil für eine Zeiterfassung. Mit dieser Regelung, wird sich für Millionen Europäer in Zukunft einiges ändern. Arbeitgeber sind verpflichtet, die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter/innen penibel zu dokumentieren.

Eine Dokumentation der Überstunden alleine reicht nicht – und das Konzept Vertrauens-Arbeitszeit ist womöglich passé. Das Urteil dürfte Marketing-Organisationen, Agenturen, Redaktionen, Start-ups und viele mehr hart treffen. Überall dort, wo selbstverantwortliches, motiviertes Arbeiten zum guten Ton gehören und häufig private und dienstliche Zeit verwischen. Wie genau die künftige Zeiterfassung aussehen soll, weiß noch niemand so genau, das müssen die EU-Länder selber regeln. Was genau ist der Nutzen dieser Regelung?? Wie sieht es mit dem Datenschutz aus? Und wer übernimmt letztlich die Kosten für den massiven Arbeitsaufwand durch noch mehr Bürokratie.

Aus unserer Sicht ist die Regelung ein Schritt in die falsche Richtung! Möglicherweise spekulieren die Europa Parlamentarier auf Wählerstimmen einiger Arbeitnehmer. Leider verlieren sie dabei den enormen administrativen Mehraufwand und die damit verbundenen Mehrkosten für die Märkte aus dem Auge!".


Annette Mattgey, Redakteurin
Autor: Annette Mattgey

Seit 2000 im Verlag, ist Annette Mattgey (fast) nichts fremd aus der Marketing- und Online-Ecke. Als Head of Current Content sorgt sie für aktuelle Geschichten, Kommentare und Kampagnen auf wuv.de. Außerdem verantwortet sie das Themengebiet People & Skills.