Dazu gehört auch, dass Personaler künftig geschäftlich denken und handeln sollten. Das heißt, anstatt vorgegebene Pläne zu befolgen, sollten sie verstärkt selbst Strategien zur Gewinnung neuer Mitarbeiter entwickeln. Von ihnen wird somit auch erwartet, neue Perspektiven aufzuzeigen, Entwicklungen voranzutreiben und auch Lösungen zu präsentieren, wie diese Ziele erreicht werden können. Somit verändern sich auch die Karrierepfade der HR-Experten: Schon heute kommt mehr als ein Drittel der "Heads of Recruitments" ursprünglich aus anderen Geschäftsbereichen.

Entsprechend werden auch die KPIs in der Personalgewinnung ergebnisorientierter: Anstatt - wie heute üblich - zu messen, wie schnell Recruiter ihre Aufgabe erledigen, also wie schnell sie neue Mitarbeiter anheuern, gewinnen künftig die Qualität der Neueinstellungen sowie die Effektivität des Recruiting-Kanals an Bedeutung. Auch die Kandidatenerfahrung wird in Zukunft einen deutlich höheren Stellenwert als KPI einnehmen, als es noch heute der Fall ist.

Recruiting-Tools eröffnen neue Möglichkeiten

Die Investition in neue Technologien ist nach Ansicht der Personaler die beste Maßnahme, um die Ergebnisse in der Personalgewinnung zu verbessern. Auf diese Weise sollen Routine-Tätigkeiten schneller und effizienter erledigt werden, sodass die Personaler mehr Zeit für die Kandidatenansprache und für strategische Fragen haben. Als wichtigste Tools werden solche zur Mitarbeitersuche und -ansprache, zur Bewertung von Soft-Skills, zur Analyse von Talentpools, für Vorstellungsgespräche per Video und Kadidaten-Datenbanken angesehen.

In Zukunft kommt es beim Job eines Recruiters vor allem auf drei Kompetenzen an: So müssen Personaler es schaffen, passive Kandidaten nicht nur zu finden, sondern sie auch zu aktivieren und ihr Interesse zu wecken. Außerdem reicht es nicht mehr, nur die Personaldaten korrekt zu erfassen - diese müssen auch im Detail analysiert werden. Schließlich reicht die reine Umsetzung von Vorgaben nicht aus. Recruiter sollten in der Lage sein, Unternehmensentscheider zu beraten und bei der Strategieumsetzung zu unterstützen.

Für den Future of Recruiting Report hat LinkedIn im Zeitraum vom 13. Juni bis 8. Juli 2019 2.848 Recruiting-Profis in über 80 Ländern per Email befragt. Zudem wurden Insights aus Milliarden Datenpunkten der mehr als 660 Millionen LinkedIn-Mitglieder in über 200 Ländern hinzugezogen. Alle Daten spiegeln die Gesamtaktivitäten der LinkedIn-Mitglieder ab August 2019 wider.