Datenbasis für die Berechnung der Durchschnittsgehälter war der so genannte "Gehaltsplaner" von Stepstone, der auf mehr als 138.000 Datensätzen basiert. Die Gehälter entsprechen dem Durchschnitt der entsprechenden Stadt- und Landkreise im Zeitraum Oktober 2017 bis März 2019.  

Im Osten Einkommen, aber auch Mieten niedriger

Allerdings: Wie die Studie ebenfalls ergab, bekommen die Fachkräfte im Osten auch mehr für ihr Geld - zumindest, was das Wohnen betrifft. So hat Stepstone nicht nur die Durchschnittsgehälter analysiert, sondern in Zusammenarbeit mit dem Immobilienportal Immowelt.de auch die durchschnittlichen Mieten in 384 Stadt- und Landkreisen Deutschlands ausgewertet. Dabei kam heraus, dass nicht nur die Gehälter, sondern auch die Mieten im Osten der Republik im Schnitt deutlich niedriger sind. So müssen in den zehn größten Städten Ostdeutschlands im Schnitt 19,2 Prozent des Verdienstes für die Mieten aufgewendet werden. Dieser Anteil ist mit 18,9 Prozent in den zehn größten Städten Westdeutschlands nahezu gleich.

Dabei ist sowohl in West- wie auch in Ostdeutschland Miete aber nicht gleich Miete: Während Fachkräfte in einer Stadt wie München mit 29,5 Prozent des Gehalts im Verhältnis am meisten fürs Wohnen investieren müssen, müssen die Kollegen in Hannover nur 15,4 Prozent dafür aufbringen. Ähnlich ist die Lage im Osten: In Potsdam gehen im Schnitt 23 Prozent des Verdienstes für die Miete drauf, in Chemnitz nur 13,7 Prozent. Spitzenreiter hier ist Berlin mit 23,4 Prozent, jedoch nimmt die Hauptstadt aufgrund ihre Historie sowohl im Hinblick auf das Einkommen als auch auf die Mieten eine Sonderrolle ein.

Bundesagentur für Arbeit verzeichnet ähnliche Ergebnisse

Zu einem ähnlichen Resultat kommt übrigens auch eine Auswertung, die die Linksfraktion anhand von Daten der Bundesagentur für Arbeit im August vornehmen ließ: Demnach sind die 60 Landkreise und Städte mit den niedrigsten Einkommen in Ostdeutschland zu finden. Mit einem durchschnittlichen Monatsgehalt von 2.272 Euro brutto verdienen Vollzeitbeschäftigte im sächsischen Landkreis Görlitz am wenigsten, wohingegen die Beschäftigten in der Autostadt Ingolstadt mit im Schnitt 4.897 Euro das höchste Gehalt erhalten. Das bestätigt auch ein Blick auf den Entgeltatlas der Arbeitsagentur: Hiernach werden in Sachsen-Anhalt mit im Schnitt 2.451 Euro brutto die niedrigsten Gehälter gezahlt, während der Hamburg mit 3.700 Euro brutto das höchste Durchschnittsgehalt verzeichnet.