Glassdoor-Umfrage:
Werbebranche in großer Angst um Arbeitsplätze
Die Corona-Pandemie wird mit ziemlicher Sicherheit dramatische Folgen für zahlreiche Arbeitnehmer in aller Welt haben. Und auch in Deutschland blicken die Menschen alles andere als positiv in die Zukunft.
Übergroßen Optimismus sagt man den Deutschen ohnehin nicht nach. Doch selbst für hiesige Verhältnisse sind die Zahlen einer repräsentativen Studie, die Censuswide im Auftrag der Arbeitgeber-Bewertungsplattform Glassdoor durchgeführt hat, erschreckend. Danach haben etwa 52 Prozent der befragten Personen persönlich Angst vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes. Am größten ist die Furcht mit 80 Prozent in der Digitalwirtschaft, dicht gefolgt von 78 Prozent im Bereich Medien, Marketing und Kommunikation.
Die Befürchtungen in der Digitalbranche sind offensichtlich nicht unbegründet, wie auch eine aktuelle Mitgliederumfrage des Bundesverbands Digitale Wirtschaft ergab. Danach rechnen 98 Prozent der Mitgliedsunternehmen mit Umsatzeinbußen von durchschnittlich 32 Prozent für das laufende Jahr. Und während ein Drittel der Digitalunternehmen Kurzarbeit beantragt hat oder plant, rechnen 21 Prozent damit, Mitarbeiter entlassen zu müssen. "Das ist verheerend", kommentiert BVDW-Präsident Matthias Wahl diese Zahlen treffend.
Verzicht auf Boni oder mehr Gehalt
Etwas optimistischer als ihre Digital- oder Kommunikationskollegen blicken die ebenfalls hart getroffenen Mitarbeiter der Reise- und Touristikbranche in die Zukunft. "Lediglich" 66 Prozent haben dort laut der Censuswide-Studie Angst vor einem Jobverlust. Vergleichsweise entspannt sind die Beschäftigten des Gesundheitssektors, die zu weniger als einem Drittel einen Arbeitsplatzverlust befürchten. Leider gibt der Blick in die Zukunft auch sehr wenig Hoffnung auf Besserung: 66 Prozent der von Censuswide befragten Personen stimmt der Aussage zu, dass die Erholung von der aktuellen Wirtschaftskrise Jahre dauern würde. Um ihren Job zu erhalten, würden im Übrigen mehr als 60 Prozent der Befragten auf Bonuszahlungen oder Gehaltserhöhungen verzichten. 42 Prozent wären sogar bereit, dafür eine Gehaltskürzung hinzunehmen.
Und während die Mehrzahl der Menschen im Lande Angst um ihren Arbeitsplatz hat, nimmt die Zahl der offenen Stellen in nahezu allen Wirtschaftsbereichen ab. Das größte Minus von Februar auf März wiesen hier erwartungsgemäß Reisebranche, Gastronomie und Handel mit 48,9 Prozent, 25,9 Prozent sowie 11,1 Prozent auf. Im Tech-Bereich gab es 7,4 Prozent weniger offene Stellen und selbst die Gesundheitsbranche verzeichnete mit 1,8 Prozent ein Minus. Mehr offene Stellen waren lediglich in Supermärkten verfügbar: Hier konnten im März 3,6 Prozent mehr offene Stellen verzeichnet werden als im Februar.