Umfrage von News Aktuell:
Womit Pressesprecher ihre Karriere riskieren
Faktenkontor und News Aktuell haben Fach- und Führungskräfte der PR-Branche zu Karrierekillern befragt. Mit erfreulichen und weniger erfreulichen Erkenntnissen.
Der größte Karrierekiller für Kommunikationsprofis? Nicht erreichbar sein in der Krise. Gut zwei Drittel der PR-Profis nennen das im PR-Trendmonitor als Kardinalfehler. Auf Platz zwei der Aufstiegsbremsen landet "bei Journalisten über den Vorgesetzten lästern", mit größerem gefolgt von der zu frühen Veröffentlichung von Bilanzzahlen. Das zeigt die Umfrage von Faktenkontor im Auftrag der DPA-Tochter News Aktuell (die Liste finden Sie weiter unten). 990 Fach- und Führungskräfte aus deutschen Pressestellen und PR-Agenturen wurden online zu Karrierekillern befragt.
Das ist soweit erst einmal beruhigend: Die drei genannten größten Hindernisse beim Aufstieg kann man getrost als Fehlverhalten bezeichnen, das besser nicht öfter als einmal vorkommen sollte.
Ebenso erfreulich: Wer den Mund aufmacht und Klartext redet, riskiert nach Einschätzung der Branchenprofis offenbar nicht gleich die Karriere. Nur jeder siebte Kommunikationsprofi fürchtet sich davor, gegenüber Kollegen, Kunden (15 Prozent) oder der Geschäftsführung (14 Prozent) klare Kante zu zeigen. Und selbst wer sich als Nachfolger für den Chef positioniert, muss nicht gleich das Aus befürchten, glauben 17 Prozent.
Die weniger gute Nachricht: Themen rund um die Arbeitszeit bedeuten zwar für eine deutliche Mehrheit nicht automatisch, dass man sich Aufstiegsmöglichkeiten verbaut. Und doch sehen noch beunruhigend viele hier Risikofaktoren. So wirkt es nicht ganz zeitgemäß (aber ehrlich), dass fast ein Drittel der Befragten angibt, dass Teilzeitarbeit die berufliche Weiterentwicklung verhindert (29 Prozent). Annähernd genauso viele befürchten ein Risiko für das Vorwärtskommen im Job, wenn Sie auf einer 40-Stunden-Woche bestehen (28 Prozent). Zeitliche Flexbilität klingt also ein bisschen nach Einbahnstraße.
- In der Krise nicht erreichbar sein (68 Prozent)
- Mit Journalisten schlecht über den Chef sprechen (57 Prozent)
- Bilanzzahlen zu früh veröffentlichen (32 Prozent)
- Teilzeit arbeiten (29 Prozent)
- Presseinformation versehentlich zu früh rausschicken (28 Prozent)
- Auf 40-Stunden-Woche bestehen (28 Prozent)
- Elternzeit nehmen (19 Prozent)
- Sich als Nachfolger für den (PR-)Chef ins Gespräch bringen (17 Prozent)
- Gegenüber Kollegen oder Kunden klare Kante zeigen (15 Prozent)
- Als 'Berater der Geschäftsführung' zu stark seine Meinung äußern (14 Prozent)