"Die Nutzerinnen und Nutzer beeinflussen durch ihre Hinweise, wie sich die Mediathek Schritt für Schritt entwickelt.Es geht uns ganz gezielt um diesen offenen Prozess, in dem wir die Möglichkeiten der Plattform ständig erweitern.", sagt Online-Intendant Peter Boudgoust (SWR). Das Ziel der Mediathek sei nicht weniger, als in Deutschland die beste Plattform für alle Videos von Nachrichten bis Spielfilm zu sein.

Herbstprogramm mit zahlreichen Dokus

Das alles steht und fällt mit den Inhalten. Hier setzt die ARD auf ihr neues Herbstprogramm, das von zahlreichen Dokus geprägt ist. Fiktionales Highlight ist die aufwändige Gemeinschaftsproduktion von ARD und Sky "Babylon Berlin", die in 16 Folgen am 30. September startet.

Ähnlich historisch die Doku-Dramaserie "Krieg der Träume" (ab 17. September, 22:45 Uhr). Der Dreiteiler befasst sich mit der Zeit zwischen den Weltkriegen anhand von elf Biografien. Die Zeit der 80er Jahre nimmt sich die Gesellschaftssatire "Der große Rudolph" vor über den Münchner Modeschöpfer Rudolph Moshammer (19. September, 20:15 Uhr).

Weitere Dokudramen sind "Lehman. Gier frisst Herz" (23. September, 20:15 Uhr) über die Pleite der Lehmann Brothers, "Der Auf-Schneider" (15. Oktober) über den Baulöwen Jürgen Schneider und "Die Aldi-Brüder" (22.Oktober, 20:15 Uhr) über die Geschichte der Discounter-Familie. Weitere Dokus in der Reihe "Die Story im Ersten" befassen sich mit den Journalistenmorden auf Malta ("Schweig. Oder Stirb. Warum mussten zwei Journalisten sterben?", 8. Oktober) und "Das Facebook-Dilemma" (31. Oktober).

"Von der Gesellschaftssatire über die Literaturverfilmung bis zum investigativen Politthriller, von der gefeierten High-End-Serie über den internationalen historischen Mehrteiler bis zum brisanten Dokudrama - was könnte ein besserer Ausweis dafür sein, dass wir ein unverzichtbarer Bestandteil der Kultur in Deutschland sind.", sagt Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen.

Laut RBB-Intendantin Patricia Schlesinger sieht das auch der Zuschauer so. Auf der IFA, auf auf der sich die ARD mit einem Dialog-Angebot "Wir sind Deins" präsentierte,  stand das Programm im Fokus des Nutzers. "Im Zentrum der Diskussionen und Gespräche stand nicht etwa der Rundfunkbeitrag, sondern das Programm." Die Mitarbeiter der Landesrundfunkanstalten hatten auf der Messe über 1000 Gespräche mit Zuschauern geführt, um sich Anregungen und Kritik zu stellen. Die Aktion "Wir sind Deins" soll mit Spots in Hörfunk und Fernsehen fortgesetzt werden und Einblicke in die Entstehung von ARD-Sendungen geben.

BR bleibt weiter ARD-Vorsitz

Gleichzeitig hat die ARD-Hauptversammlung beschlossen, dass der Bayerische Rundfunk  ein weiteres Jahr die ARD-Geschäftsführung übernimmt. Damit bleibt BR-Intendant Ulrich Wilhelm weiter ARD-Vorsitzender. Stellvertrender Vorsitz bleibt beim MDR mit seiner Intendantin Karola Wille.


Autor: Katrin Otto

ist Expertin für Medien. Sie schreibt über Radio, Außenwerbung, Kino, Film und und natürlich Podcast und Streaming. Privat ist sie gern auf Konzerten, im Kino oder im Wasser.