Zwei Charaktere prallen aufeinander

Der Umgangston in der Redaktion soll immer rauer geworden sein, ist aus dem Umfeld zu hören. Das ständige Hickhack zwischen den beiden Alphatieren soll die Mannschaft gelähmt haben.  Tatsächlich prallten zwei Charaktere aufeinander, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Als vielsagend gilt unter anderem auch ein Vorkommnis aus dem September. Da veröffentlichte der Taschen Verlag eine Neuauflage des großformatigen Bild-Buches. Zum Rückblick auf 65 Jahre Bild-Zeitung gehörte auch eine Übersicht aller Chefredakteure. Tanit Koch, die einzige Frau an der Bild-Spitze, fehlte jedoch. Ein Umstand, der an der Axel-Springer-Straße für hohe Wellen sorgte. Intern wurde darüber hart diskutiert. Für Tanit Koch war es allemal ein Schlag ins Gesicht, den sie, wie es hieß, zumindest nach außen stoisch hingenommen habe.

Gesichtsverlust für Döpfner?

Die studierte Juristin und Politikwissenschaftlerin ist ein Springer-Gewächs und hat sich bis an die Spitze der Redaktion gekämpft. Tanit Koch war die erste Frau auf dem Chefsessel von Bild – das wurde bei ihrem Amtsantritt vor zwei Jahren entsprechend vermarktet. Intern wird das Aus von Koch als Gesichtsverlust interpretiert. Auch für Döpfner, der Koch zusammen mit Diekmann eingesetzt haben soll.


Autor: Lisa Priller-Gebhardt

Sie schreibt als Autorin überwiegend für W&V. Im Zentrum ihrer Berichterstattung steht die geschwätzigste aller Branchen, die der Medien. Nach der Ausbildung an der Burda Journalistenschule schrieb sie zunächst für Bunte und das Jugendmagazin der SZ, Jetzt. Am liebsten sind ihr Geschichten der Marke „heiß und fettig“.