Mafia-Epos "The Irishman" geht leer aus

Der Streaming-Dienst Netflix ging ebenfalls als großer Favorit in die Oscar-Nacht - musste dort dann jedoch eine Enttäuschung erleben. Von ganzen 24 Nominierungen wurden gerade einmal zwei ausgezeichnet.

Nach den drei Oscars für das mexikanische Drama "Roma" im vergangenen Jahr könnte der Gewinn von "Parasite" eine zaghafte Kehrtwende in Hollywood bedeuten, bei dem der Fokus nicht mehr ausschließlich auf dem US-Kino liegt. In diesem Jahr aber ließ der Erfolg von "Parasite" erst einmal die Niederlage anderer Favoriten fast vergessen: Das Kriegsdrama "1917" des Briten Sam Mendes ging mit zehn Nominierungen ins Rennen, konnte dann lediglich drei Nebenkategorien für sich entscheiden. Der große Verlierer dieser Verleihung aber war Martin Scorsese mit seinem Mafia-Epos "The Irishman". Zehn Mal war die Netflix-Produktion nominiert - und ging am Ende völlig leer aus.

Oscar für Brad Pitt

Für andere Hollywood-Stars dagegen ging an diesem Abend ein Traum in Erfüllung. Brad Pitt nahm seinen ersten Schauspiel-Oscar entgegen: für seine Nebenrolle in Quentin Tarantinos "Once Upon a Time in Hollywood". Unter Tränen erinnerte sich der 56-Jährige an seine Anfänge in Hollywood und widmete den Preis seinen Kindern.

Renée Zellweger gewann für ihre Rolle der Judy Garland in "Judy" wie erwartet die Auszeichnung als beste Schauspielerin, und Laura Dern wurde für ihre Darstellung einer knallharten Scheidungsanwältin in "Marriage Story" als beste Nebendarstellerin geehrt - am Abend vor ihrem 53. Geburtstag. "Das ist das beste Geburtstagsgeschenk aller Zeiten", jubelte sie. Auch Joaquin Phoenix durfte endlich auf die Oscar-Bühne. Nach "Gladiator", "Walk The Line" und "The Master" klappte es nun im vierten Anlauf und der 45-Jährige holte sich seinen ersten Oscar.