
Stellenabbau:
Dänischer Rundfunk muss 382 Stellen streichen
Weil die konservative Regierung dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk das Budget gekürzt hat, muss Dänemarks Rundfunk DR jetzt 382 Stellen abbauen.
Die Zeiten, in denen Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sich fast so sicher wie Beamte fühlten, sind vorbei. Das zeigt das jüngste Beispiel in Dänemark. Die konservative Regierung des Landes kürzte den öffentlich-rechtlichen Medien die Budgets um 20 Prozent. Das bedeutet für Dänemarks Rundfunk DR, dass bis zum Jahr 2021 rund 56 Millionen Euro eingespart werden müssen. Die Folge: 382 Stellen fallen dem Rotstift zum Opfer. 205 Mitarbeiter erhielten einer dpa-Meldung zufolge bereits ihre Kündigung. 65 weitere einigten sich auf Abfindungszahlen, 87 Stellen wurden umgewidmet oder auslaufende Zeitverträge nicht verlängert. 26 Leitungspositionen wurden ebenfalls gestrichen.
Auch beim Programm wird es Einbußen geben. Die täglichen Sportnachrichten müssen zurückgefahren werden, zudem muss der Sender auf Übertragungsrechte für sportliche Großereignisse wie die Tour de France oder die Champions League verzichten. Drei von sechs Fernsehkanälen und drei von acht Radioprogrammen werden eingestellt. Ein Teil soll online weiterlaufen.
Dänemarks Journalistenverbund sprach in einer Mitteilung von einem schwarzen Tag für das Land. Die Regierung habe sich zusammen mit der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei dazu entschieden, den dänischen Medien und ihrer Berichterstattung Steine in den Weg zu legen.