Die Vereinbarung gilt für die gesamte Verlagsbranche und nicht nur für die sieben Großverlage. Nach der Kartellrechtsreform 2013 war die Verhandlungskoalition, die für 75 Prozent des deutschen Zeitschriftenmarkts steht, möglich geworden.

Gemeinsam wollen beide Seiten nun das System weiter reformieren und "einen gemeinsamen Weg in ein noch effizienteres und damit zukunftsweisendes Vertriebssystem für Presseprodukte in Deutschland finden", so die Erklärung. Den "strukturellen Veränderungsprozess des Presse-Grosso" wollen die Verlage "konstruktiv und partnerschaftlich unterstützen". Dies dürfte wohl bedeuten, dass es mittelfristig künftig weniger Pressegrossisten gibt.

"Das vermutlich beste Pressevertriebssystem der Welt bereit machen"

Man wolle das "vermutlich beste Pressevertriebssystem der Welt bereit machen für die völlig veränderten Märkte des 21. Jahrhunderts", erklärt Burda-Vorstand Philipp Welte. "Wir wollten sicherstellen, dass die Menschen in Deutschland auch in Zukunft überall den freien Zugang zu unseren journalistischen Produkten haben, weil wir darin unseren essenziellen Beitrag zum gesunden Pluralismus unserer Republik sehen.“

Frank Nolte, erster Vorsitzender des Bundesverbandes Presse-Grosso, erklärt: "Die neuen Anforderungen können die Marktpartner nur gemeinsam bewältigen. Die nun geschaffene Planungssicherheit ist eine wichtige Grundlage, um strukturelle Anpassungen vornehmen zu können und das Pressevertriebssystem für alle Partner diskriminierungsfrei und leistungsstark zu halten."


Autor: Thomas Nötting

ist Leitender Redakteur bei W&V. Er schreibt vor allem über die Themen Medienwirtschaft, Media und Digitalisierung.