Am Montag nun treffen sich die beiden Präsidenten zum Gipfeltreffen in Finnland. In dem Land, das Pressefreiheit für eines der höchsten Güter einer Demokratie und für einen ihrer wichtigsten Eckpfeiler hält. Im Ranking der Pressefreiheit steht Finnland aktuell auf Platz 4.

Die Presse ist "kein Schoßhund" des Präsidenten

Die größte finnische Tageszeitung Helsingin Sanomat bereitet deshalb Putin und Trump einen denkwürdigen Empfang. Mit unzähligen Billboards und Plakaten, am Flughafen, entlang der Straßen, erinnert sie die beiden Staatenlenker an den Wert von Pressefreiheit. "Welcome to the Land of Free Press" prangt in großen Lettern entlang der Route, die beide Präsidenten zum Tagungsort zurücklegen. Fast 300 Plakate konfrontieren sie in russischer oder englischer Sprache mit ihrer Haltung und Aussagen zum Thema Pressefreiheit. Die Headlines wurden zwischen 2000 und 2018 veröffentlicht.  

"Dies ist ein Statement im Namen des kritischen und qualitativ hochwertigen Journalismus. Da wir die Präsidenten auf dem Gipfel in Finnland begrüßen, möchten wir sie an die Bedeutung der freien Presse erinnern. Die Medien sollten nicht der Schoßhund eines Präsidenten oder Regimes sein", sagt Kaius Niemi, Senior-Chefredakteur der Helsingin Sanomat. "Wir wollen die Kollegen unterstützen, die täglich in den USA und in Russland unter immer härteren Bedingungen kämpfen müssen. Unser Ziel ist es, das Thema Pressefreiheit weltweit anzusprechen."

Das ist gelungen, denn weltweit wird nun über die finnische Aktion berichtet. Verstehen müssen die Botschaft aber vor allem Staatenlenker wie Putin und Trump.  

Eine Auswahl der Motive:


Autor: Frauke Schobelt

koordiniert und steuert als Newschefin der W&V den täglichen Newsdienst und schreibt selber über alles Mögliche in den Kanälen von W&V Online. Sie hat ein Faible für nationale und internationale Kampagnen, Markengeschichten, die "Kreation des Tages" und die Nordsee. Und für den Kaffeeautomaten. Seit 2000 im Verlag W&V.