Rekordumsatz im 1. Halbjahr:
Es läuft bei RTL
Derzeit profitiert die RTL Group von der "American Idol"-Rückkehr. Doch Tochter Fremantle Media spürt in der sehr starken Bilanz erste Nachteile des Standorts London.
Die Rückkehr der von der Tochter Fremantle Media produzierten Show "American Idol" hat das Bertelsmann-Fernsehimperium RTL Group im zweiten Quartal angetrieben. Die Zuwächse für die Produktionstochter konnten das unter anderem wegen der Fußball-WM, für die RTL keine Rechte hatte, schwache TV-Geschäft in Deutschland mehr als ausgleichen.
Konzernweit zog der Umsatz zwischen April und Juni um 3,6 Prozent auf 1,63 Milliarden Euro an, wie die Bertelsmann-Tochter am Mittwoch mitteilt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um knapp fünf Prozent auf 379 Millionen Euro zu. Der Konzern bestätigte die Prognose für 2018. Der Umsatz soll demnach im laufenden Jahr um 2,5 bis 5 Prozent steigen - dabei sind die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen ausgeklammert.
Alles in allem stärkt das zweite Quartal das Halbjahresergebnis der RTL Group – mit dem stärksten Zuwachs beim Umsatz seit 2010, zum vierten Mal in Folge kann der Konzern mehr erlösen. Und zwar auf das Rekordniveau von 3,05 Milliarden Euro (plus 2,3 Prozent). Am stärksten fiel der Umsatzzuwachs beim Digitalgeschäft mit plus 35 Millionen Euro aus.
Diversifizierung geht auf
Brexit ante portas: Indes spürt RTL den starken Euro vor allem bei der Produktionstochter Fremantle, die in London sitzt und viel Geschäft in den USA macht. Als operatives Ergebnis wird - bereinigt um einen positiven Sondereffekt im Vorjahr - nach wie vor ein Wert auf dem Niveau von 2017 erwartet. Doch mehrfach weist der Konzern in der Bilanz darauf hin, dass die Diversifizierung aufgeht und sich die Erlöse inzwischen auf viele Säulen verteilen.
Bertelsmann hält nach einer Platzierung von Anteilen vor rund fünf Jahren noch etwas mehr als 75 Prozent der Anteile. Vor dem Börsengang in Frankfurt waren die Aktien nur in Brüssel und Luxemburg notiert. Seit der Platzierung Ende April 2013 stieg der Börsenwert von RTL um knapp 16 Prozent auf zuletzt fast zehn Milliarden Euro. Mit der Entwicklung hinkte das RTL-Papier dem MDax deutlich hinterher, schnitt aber besser ab als die Anteile des Konkurrenten ProSiebenSat.1.
dpa/ps