Die DFL hatte die ungeliebten Anstoßzeiten bislang vor allem mit den Belastungen der Vereine begründet. Europa-League-Starter hätten immer wieder darum gebeten, nach internationalen Spielen am Donnerstag nicht bereits wieder am Samstag antreten zu müssen. Vor diesem Hintergrund seien zehn Ausweichtermine beschlossen worden - davon jeweils fünf am Sonntag und am Montag. Am Montag deshalb, weil man die Amateure mit ihren Sonntagsspielen schützen wolle.

"Kommerzielle Gründe waren dabei nicht entscheidend. Auf die fünf Montagsbegegnungen entfällt weniger als ein Prozent der Medienerlöse", heißt es in einer DFL-Erklärung vom Februar.

Der Streit um die Montagsspiele ist auch immer mehr zur allgemeinen Kritik an der Geldmaschine Profifußball mit ihren wahnwitzigen Ablösesummen und Gehältern gewachsen. Zuletzt hatte Manager Jörg Schmadtke vom VfL Wolfsburg in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung eingeräumt: "Wie nah wir mit dem Profifußball in Deutschland noch an der Basis sind, ist eine berechtigte Fragestellung. Im Zuge der starken Kommerzialisierung entfernen wir uns scheinbar immer mehr." 

Das wird Konseuenzen für die übertragenden Sender und Streamer haben: Derzeit brauchen Fußballfans mindestens zwei kostenflichtige Abos, wenn sie alle Spiele bzw. die Spiele live an verschiedenen Spieltagen zwischen Freitag und Montag sehen wollen. Die Erstligapartien am Freitag und Montag überträgt Eurosport (mit Ausnahme der Auftaktspiele Hin- und Rückrunde und dem 17. Spieltagsfreitag im ZDF), die Spiele am Samstag und Sonntag (sowie die komplette 2. Liga) überträgt Sky Sport, einige Sonntagspartien gibt es aber ausschließlich bei Eurosport.

Im Free-TV bleiben die Zusammenfassungen in der Sportschau (ARD) und dem Aktuellen Sportstudio (ZDF). Highlightsclips überträgt onlnie Dazn. Auf Sport 1 gibt es sonntags die Wiederholungen der Samstagsspiele.

Das gilt seit der Saison 2017/18. Die Medienrechte bringen der DFL 4,64 Milliarden Euro für vier Spielzeiten ein. (sh/mit dpa)


W&V Redaktion
Autor: W&V Redaktion

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Artikel mit "W&V-Redaktion" gekennzeichnet sind. Zum Beispiel, wenn mehrere Autor:innen daran mitgearbeitet haben oder wenn es sich um einen rein nachrichtlichen Text ohne zusätzliche Informationen handelt. Wie auch immer: Die redaktionellen Standards von W&V gelten für jeden einzelnen Artikel.