Der DuMont-Verlag führt eine noch bis Ende des Jahres andauernde Portfolio-Überprüfung, in deren Rahmen vor allem das Geschäft mit Regionalmedien auf Herz und Nieren geprüft werde. Die Veräußerung des Berliner Verlags  -mit den Titeln Berliner ZeitungBerliner Kurier und Berliner Abendblatt sowie deren Digitalangebote, BerlinOnline, der Corporate-Publisher mds Creative und der Berliner Zeitungsdruckerei - war der erste Schritt. DuMont kaufte den Berliner Verlag 2009 von der Mecom Group, davor gehörte der Regionalverlag unter anderem zu Gruner und Jahr.

Die neuen Eigentümer wollen das Unternehmensprofil des Verlags stärken und die Titel digital weiterentwickeln und auch mit den ehemaligen Eigentümern – dem DuMont-Verlag weiter zusammenarbeiten, teilte das Verlagshaus mit.

Schon am 17. September, dem Tag der Verkaufsbekanntgabe, sorgte der Transfer an die publizistisch unerfahrenen Berliner für Kontroversen auf der sozialen Plattform:

Auch positive Stimmen meldeten sich zu Wort:

Nun das Spiegel-Plus-Interview, indem sich das Paar als eher ahnungslos outet, als der Reporter es zu seinem Hintergrundwissen zu Zeitungsmarkt und Inhalten des Flaggschiff-Blattes "Berliner Zeitung" befragt. Und auch die Fragen nach der konkreten zukünftigen Gestaltung des Verlages, beantworten die beiden eher planlos bis uninteressiert – schließlich haben sie wie der Titel es schon sagt "höchstens ein bisschen Zeit und Geld" zu verlieren.

Genau diese Sätze sind es, die den kritischen Twitter-Usern sauer aufstoßen und die den Untergang des Regionalmediums vorhersagen. Immerhin geben die beiden endlich einen Hinweis auf den Kaufpreis, über den zwischen alten und neuen Eigentümern Stillschweigen vereinbart wurde.


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Autor: Marina Rößer

Marina Rößer hat in München Politische Wissenschaften studiert, bevor sie ihre berufliche Laufbahn in einem Start-up begann und 2019 zu W&V stieß. Derzeit schreibt sie freiberuflich von überall aus der Welt, am liebsten in Asien, und interessiert sich besonders für Themen wie Nachhaltigkeit und Diversity.