Independent News & Media:
Irlands größter Zeitungsverlag in der Krise
Die Print-Rezession schlägt auch in Irlands zu. Beim Medienkonzern INM soll jetzt ein neues Management mit der Consulting-Firma EY einen strategischen Zukunftsplan entwickeln.
Der irische Zeitungsverlag Independent News & Media (INM) verzeichnete im vergangenen Geschäftsjahr einen heftigen Gewinneinbruch in Höhe von fast 32 Prozent, ausgelöst vor allem durch einen weiteren Rückgang bei den Anzeigen- und Vertriebserlösen. Der Gewinn vor Steuern fiel laut Geschäftsbericht von 41,8 Millionen Euro im Jahr 2016 auf 28,5 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Der Umsatz ging um 9,4 Prozent auf 293 Millionen Euro zurück.
Angesichts der schwierigen Lage waren in den vergangenen Monaten bereits die Positionen des CEO mit Michael Doorly und des Chairman mit Murdoch MacLennan neu besetzt worden. Zudem hat der Verlag die Beratungsfirma EY beauftragt, einen strategischen Zukunftsplan für das Unternehmen zu entwickeln. Erste Ergebnisse wurden bereits dem Management präsentiert. Ein Punkt ist offensichtlich, künftig ein Abo-Modell für die Online-Angebote der Zeitungen einzuführen.
INM ist das führende Zeitungs- und Medienunternehmen Irlands, musste aber in den vergangenen Jahren zahlreiche Rückschläge hinnehmen. Noch Anfang des Jahrtausends publizierte der Verlag mehr als 200 Zeitungstitel und Magazine in Europa, Südafrika, Indien, Australien und Neuseeland. Doch 2013 musste das Geschäft in Südafrika verkauft werden. 2014 folgte der Verkauf der Titel in Australien und Neuseeland an die Hamburger Bauer Media Group.
Flaggschifftitel des Verlags ist der Irish Independent, die größte Tageszeitung Irlands. Daneben gehören die Zeitungen Sunday World, Herald und 50 Prozent des Irish Daily Star sowie mehrere Lokalzeitungen zum INM-Portfolio. Laut Doorly gibt es keine Pläne, einzelne Print-Objekte einzustellen.