Fitz sagte am Donnerstag der dpa, die Redaktion habe den Textbeitrag vor der Sendung gekannt und bereits eine Woche vor der Aufzeichnung "abgesegnet". Die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sei nicht mehr gegeben. Nach jahrzehntelanger Zusammenarbeit hätte sie sich demnach gewünscht, dass sich die SWR-Direktion hinter sie stelle und ihr Möglichkeit einer konstruktiven Korrektur einräume.

Mit Blick auf die mediale Berichterstattung über den Auftritt sagte Fitz, ein "Formfehler" sei kein Grund, jemanden mit 40 Jahren Kabarettgeschichte und vielfacher Auszeichnung als "Schwurblerin", "Fake-Tante" oder gar "Lügnerin" zu diskreditieren.

Der SWR reagierte auf die Vorwürfe knapp: "Wir haben bereits dargelegt, worin der journalistische Fehler lag und warum der Beitrag depubliziert wurde", teilte eine Sprecherin mit. "Darüber hinaus haben wir eine Einordnung zum Umgang mit den diskutierten Zahlen gegeben. Sonstige Versäumnisse des SWR sehen wir nicht und hätten gerne weiter mit Lisa Fitz zusammengearbeitet."

Nach eigenen Angaben von Ende Dezember hatte sich Fitz bei ihrer Aussage zu den Impftoten auf einen Entschließungsantrag berufen, der im Europäischen Parlament eingebracht wurde. Allerdings habe sie es versäumt, die Zahl nicht explizit als Verdachtsfälle von Impftoten benannt zu haben. Der betreffende Antrag war von der rechtsextremen EU-Parlamentarierin Virginie Joron aus Frankreich eingereicht worden.

Joron wiederum stützt sich auf eine Website, auf der Privatleute vermeintliche Impffolgen melden, ohne dass eine wissenschaftliche Prüfung erfolgt, wie ein Faktencheck der Deutschen Presse-Agentur von Mitte November zeigt.

Nico Pointner, dpa