
Mediengewichtungsstudie der BLM:
Meinungsbildung: Facebook und Google lösen Medien ab
Laut der BLM-Analyse informieren sich vor allem die 14- bis 29-Jährige im Social Web - zu 29 Prozent bei Facebook und zu 43 Prozent bei Google.

Foto: Google/W&V
Soziale Netzwerke und Suchmaschinen spielen beim Thema Information und Meinungsbildung eine immer wichtigere Rolle. Vor allem zwei Plattformen können einer aktuellen Studie zufolge erheblichen Einfluss auf die öffentliche Meinung nehmen: An einem Durchschnittstag informieren sich rund 13 Prozent der Bevölkerung über Facebook, 23 Prozent nutzen dafür die Suchmaschine Google.
Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es sogar 29 Prozent für Facebook und 43 Prozent für Google, wie die neue "Mediengewichtungsstudie" zeigt, die Siegfried Schneider, Präsident der Münchner Medienanstalt BLM jetzt vorgestellt hat.
"Das Internet wird zum wichtigsten Informationsmedium der Gesellschaft werden - bei den Jüngeren ist es das bereits", sagte Schneider auf dem Symposium der Landesmedienanstalten ”"Digitale Medienordnung - Perspektiven für das 21. Jahrhundert". Facebook und Google lösen die klassischen Medien mehr und mehr ab.
Die Vormacht von YouTube und Instagram bei den Jüngsten
Anders als die Älteren nutzen die 14- bis 29-Jährigen in diesem Zusammenhang auch YouTube und Instagram deutlich intensiver. So rufen den Daten zufolge an einem Durchschnittstag 17 Prozent der 14- bis 29-Jährigen YouTube auf, um sich "über das Zeitgeschehen in Politik, Wirtschaft und Kultur" zu informieren, und 10 Prozent Instagram.
Zur Erinnerung: Google hat YouTube 2006 gekauft, Instagram gehört seit 2012 zu Facebook.
Die "Mediengewichtungsstudie" misst die Relevanz der Mediengattungen Fernsehen, Radio, Online, Tageszeitungen und Zeitschriften für die Meinungsbildung. Sie ist repräsentativ für die deutsch sprechende Bevölkerung ab 14 Jahre in Deutschland. Sie wurde erstmals 2009 im Auftrag der BLM erhoben und ist seit 2015 ein Projekt der Medienanstalten. 2016 wurde die Studie um einen Schwerpunktbericht Intermediäre und Meinungsbildung erweitert.
W&V Online/dpa