Rekordwerte im Fußball

Der Hauptgrund für das satte Plus sind ganz klar steigende Fußballzahlen. Für den ersten Spieltag der Fußball Bundesliga lagen die Reichweiten knapp 80 Prozent über den Werten von 2016, den zweite Spieltag verfolgten 60 Prozent mehr Zuschauer und auch der dritte Spieltag sorgte eben erst für einen neuen Saisonrekord. Nur die Spots sind ausgebucht. „Wir sind am Limit, mehr Werbung möchten wir nicht zeigen“, sagt Michel. Im restlichen Programm lässt sich das Inventar auch nicht mehr beliebig ausweiten. Selbst der Free-TV-Kanal Sky Sport News ist gut gebucht. Was nicht heißt, dass Michel keine Wachstumsperspektive sieht. Er nennt schlicht höhere Preise analog zu den steigenden Reichweiten als Hebel. Und diese Stellschraube ist durchaus groß, wie das Plus von zuletzt 29 Prozent andeutet. 

Auf Augenhöhe mit der Konkurrenz

Die Tagesreichweite von Sky liegt inzwischen bei 5,7 Prozent. Der Vergleichen mit etwa zwei Prozent vor drei Jahren ein sattes Plus. (AGF, für August in der Zielgruppe 14 bis 59 Jahre). Allein der Free-TV-Kanal Sky Sport News lieferte im August jeden Tag durchschnittlich 856.000 Zuschauer hinzu (ab drei Jahren). In Summe bündelt der Gesamtwert 38 Kanäle, aber um die Relevanz des Vermarkters zu verdeutlichen, reicht der aggregierte Wert von 5,7 Prozent allemal. Zum Vergleich, RTL II und sein Vermarkter El Cartel verbuchten im August 5,4 Prozent Marktanteil (14-49 Jährige).

Beseitigter Messfehler sorgt für einen Teil des Zuwachses

Neben einem natürlichen Wachstum der Abonnentenzahlen basiert das Plus schlicht auf einer veränderten Messung. Die offiziellen Zahlen der AGF fallen für Sky inzwischen deutlich höher aus. Grund sind Neuerungen in der Messung, die sich vor allem auf kleinere Sender positiv auswirkt. Sky hatte jahrelang moniert, dass sich die Werte der AGF deutlich vom eigenen Panel unterscheiden und massiv hinterher hinken. Daneben wurde Anfang 2017 auch ein Messfehler korrigiert, den die AGF und deren Dienstleister GfK, auch eingeräumt hatte. „Jetzt kommen wir näher an unsere Wahrheit heran“, sagt Michel. Die internen Zahlen liegen immer noch ein wenig höher als die der AGF.


Autor: Leif Pellikan

ist Redakteur beim Kontakter und bei W&V. Er hat sich den Ruf des Lötkolbens erworben - wenn es technisch oder neudeutsch programmatisch wird, kennt er die Antworten. Wenn nicht, fragt er in Interviews bei Leuten wie Larry Page, Sergey Brin oder Yannick Bolloré nach.