Basierend auf Margret Atwoods gleichnamigem Roman, erzählt die mittlerweile drei Staffeln umfassende Serie nicht nur von Junes Überlebenskampf – in Rückblenden werden die Anfänge des Regimes, die Schrittweise Ausweitung des Sagbaren und Aushebelung der Demokratie nachgezeichnet. Dabei gibt es bei aller Grausamkeit jedoch stets einen leisen Hoffnungsschimmer und Widerstand beginnt sich zu formieren.

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2. Selma

Bei Maxdome verfügbar 

1965 in Selma, Alabama: Wie an vielen anderen Orten in den Südstaaten, werden afroamerikanische Bürger von der Wählerregistrierung abgehalten. Als nach einer Demonstration vor dem örtlichen Gerichtsgebäude ein schwarzer Demonstrant von der Polizei erschossen wird, kommt es zu den berühmten Selma-Montgomery-Märschen. Rückblickend bilden sie einen Höhepunkt der Bürgerrechtsbewegung, der zur Durchsetzung des Wahlrechts für Schwarze führte.

Im Film legt Regisseurin Ava DuVernay ("When they see us") das Hauptaugenmerk auf Martin Luther King (David Oyelowo) und seine inneren Kämpfe, die die große Verantwortung für die Sicherheit der Demonstranten einerseits, und den Erfolg der Bewegung andererseits, mit sich bringen. Stets gilt es zwischen medienwirksamer Fortsetzung des Protests und dem Risiko weiteren Blutvergießens durch Polizeigewalt abzuwägen. In zahlreichen unterschiedlichen Kontexten – unter anderem im Zwiegespräche mit Präsident Johnson (Tom Wilkinson), in der teils stark strapazierten Beziehung zu Ehefrau Coretta (Carmen Ejogo) und der Auseinandersetzung zum gänzlich anders agierenden Aktivisten Malcolm X (Nigel Thatch) – zeichnet das Drama ein facettenreiches Bild vom Friedensnobelpreisträger Martin Luther King.

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3. Die Berufung – Ihr Kampf für Gerechtigkeit

Bei Netflix verfügbar  

Mitte der 50er studiert Ruth Bader Ginsburg (Felicity Jones) als nur eine von neun Frauen an der Harvard Law School. Obwohl sie als weibliche Studentin im männerdominierten Umfeld oftmals auf Ablehnung stößt, sich nebenbei um ihre kleine Tochter Jane (später Cailee Spaeny) und zusätzlich um die Studienarbeiten ihres an Krebs erkrankten Mannes Marty (Armie Hammer) kümmern muss, wird sie zur Jahrgangsbesten. Nachdem sie trotz herausragendem Abschluss keine Kanzlei einstellen möchte, wird sie widerwillig Professorin und beschäftigt sich fortan mit Geschlechterdiskriminierung im Recht. Doch als sie später auf einen Fall stößt, in dem ein Mann auf Grundlage seines Geschlechts benachteiligt wird, sieht sie die Stunde gekommen, einen Richtungswechsel in der Rechtsprechung zu erwirken.

Mimi Leders Filmbiographie beleuchtet damit nicht nur, wie Ginsburg einen wichtigen Präzedenzfall im Kampf gegen gesetzliche Geschlechterdiskriminierung schaffte, sondern auch die Entwicklung der nüchternen Juristin zur gefeierten Ikone als Richterin am Supreme Court der USA.

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4.  Der Staat gegen Fritz Bauer

Bei Netflix verfügbar

Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (Burghart Klaußner) erhält den Hinweis, dass sich Adolf Eichmann (Michael Schenk), zentraler Organisator der Schoah, in Buenos Aires aufhält. Da er täglich mit Anfeindungen durch Altnazis verschiedener Behörden zu kämpfen hat, erwägt Bauer den israelischen Geheimdienst Mossad einzuschalten, anstatt Eichmann durch BKA-Mann Gebhardt (Jörg Schüttauf) und Oberstaatsanwalt Kreidler (Sebastian Blomberg) aufspüren zu lassen. In seinem Vorhaben, Eichmann als wichtigen Akteur des Nationalsozialismus in Deutschland vor Gericht zu bringen und so endlich für öffentliche Aufklärung über die Verbrechen während des „Dritten Reichs“ zu sorgen , wird er vom jungen Staatsanwalt Angermann (Ronald Zehrfeld) unterstützt. Ihre Arbeit wird jedoch durch zahlreiche Intrigen torpediert.

Mit seinem Biopic setzt Regisseur Lars Kraume dem beinahe vergessenen Fritz Bauer, der durch seinen hartnäckigen Einsatz für die strafrechtliche Verfolgung nationalsozialistischer Verbrechen letztlich die Auschwitzprozesse ermöglichte, ein längst überfälliges filmisches Denkmal.

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5. The Marvelous Mrs. Maisel (Staffel 1 – 3)

Bei Prime Video verfügbar

Miriam „Midge“ Maisel (Rachel Brosnahan) lebt das unbeschwerte Leben einer wohlhabenden 50er-Jahre-Hausfrau und Mutter. Für die kleine Portion Abenteuer sorgt der wöchentliche Auftritt ihres Ehemannes Joel (Michael Zegen), eigentlich Geschäftsmann in einem Plastikunternehmen, als Stand-Up-Comedian im verruchten Gaslight Cafe im Greenwich Village. Als er sie, frustriert über einen misslungenen Auftritt, für seine Sekretärin verlässt, bricht für Midge jedoch keine Welt zusammen. Zwar ist sie gezwungen, gemeinsam mit ihren Kindern zurück zu ihren Eltern Abe und Rose Weissman (Tony Shalhoub und Marin Hinkle), zu ziehen und einen Job als Kosmetikberaterin anzunehmen. Doch durch einen skandalträchtigen Auftritt im Gaslight, wird sie von der dort arbeitenden Susie (Alex Borstein) „entdeckt“, die sie als Komikerin groß rausbringen möchte. Mit viel Humor erzählt die Serie nicht nur von Midges Emanzipation gegen alle Widerstände, sondern greift immer wieder wichtige gesellschaftliche Themen der Zeit auf.

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Autorin:

Arabella Wintermayr hat Politikwissenschaft studiert und arbeitet als freie Redakteurin beim Fernsehen. Ihre Leidenschaft gilt Filmen und Serien, die sich an die großen Fragen des Lebens und der Gesellschaft trauen.

 


Autor: W&V Gastautor:in

W&V ist die Plattform der Kommunikationsbranche. Zusätzlich zu unseren eigenen journalistischen Inhalten erscheinen ausgewählte Texte kluger Branchenköpfe. Eine:n davon habt ihr gerade gelesen.