Wie Vorstandschef Conze den Konzern digitalisieren will

In seiner ersten Bilanz-Präsentation gab der neue Konzernchef Max Conze einen Einblick in seine Pläne. "Unser Umfeld entwickelt sich immer schneller, deshalb müssen wir jetzt wichtige Veränderungen anstoßen", erklärte der seit Juni amtierende Chef der Mediengruppe. Man arbeite "mit Nachdruck an einem strategischem Update"“.

Conze will den Konzern noch mehr zu einem integrierten digitalem Unternehmen formen. "Wir werden den Fokus noch stärker darauf legen, ein Entertainment-Geschäft aufzubauen, das lineare und digitale Inhalte aus einer Hand bietet", erklärte Conze. Man wolle "eine Gesamtreichweite mit einer einheitlichen Videowährung etablieren".

Das organische Wachstum will Conze stärken und mehr Synergien mit dem E-Commerce-Geschäft suchen. Im TV- und Produktionsgeschäft will sich der neue Vorstandsvorsitzende noch mehr auf deutschsprachige Inhalte konzentrieren.

Gespräche mit RTL über Streaming-Partnerschaft

Die geplante gemeinsame Streaming-Plattform mit dem US-Medienkonzern Discovery soll in der ersten Jahreshälfte 2019 starten. Conze bekräftige den Plan, weitere Partner für das Projekt zu gewinnen und das Angebot zu "einer Plattform für alle deutschen Inhalte" auszubauen. Mit ARD, ZDF und der RTL-Gruppe führe man dazu "aktive Gespräche".

Mittelfristig erkennt Conze bei ProSiebenSat.1 noch großes Wachstumspotenzial. In den kommenden "zwei bis drei Jahren" sieht er die Chance, "die Shareholder-Value zu verdoppeln".  Das größte Wachstumspotenzial liege dabei im E-Commerce-Geschäft.


Autor: Thomas Nötting

ist Leitender Redakteur bei W&V. Er schreibt vor allem über die Themen Medienwirtschaft, Media und Digitalisierung.