Laut IVW legten im Jahresvergleich der Einzelverkauf mit einem Plus von 84,59 Prozent und der Sonstige Verkauf von E-Paper-Exemplaren mit einem Plus von 68,94 Prozent zu. Insgesamt sei die E-Paper-Auflage um 29,24 Prozent gewachsen, heißt es.

Readly weist auf eine Besonderheit hin. Der Sonstige Verkauf, gern vernachlässigt im IVW-Datenüberblick, könne mit seinem flexiblen Preismodell eine interessante Kombination darstellen aus Reichweitenangebot, für das Verlage Inhalte meist sogar kostenlos zur Verfügung stellen, und Einzelverkauf, sprich das Bezahlangebot. Hinzu komme, dass auch der Sonstige Verkauf in die für Anzeigenerlöse relevante Gesamtauflage eingeht.

Was Readly den Verlagen entgegensetzt

Readly geht zudem auf die Vorbehalte der Verlage ein und betont: "Dennoch: den Vorwurf, dass der Verlag Inhalte zu günstig abgibt, werden Readly & Co wohl nicht zum letzten Mal hören. Auch Streaming-Dienste in Musik und Film, wie Spotify und Netflix, kämpften lange gegen das Misstrauen ihrer Branche, die heute nicht zuletzt auf Grund des Streamings wächst. Vergessen wird, dass die Kostenstruktur bei Digitalangeboten eine komplett andere ist."

Die Magazin-Flatrate bietet Verlegern nach eigenen Angaben die Möglichkeit, "Leser von digitalen Magazinen ohne zusätzlichen Aufwand und ohne Mehrkosten zu erreichen". Die Verlage stellen dem Dienst ein Druck-PDF zur Verfügung, die technische Umsetzung übernimmt Readly.

Die Höhe der monatlichen Erlöse eines Verlages mit der App hänge davon ab, wie viel und wie häufig dessen Titel gelesen würden. "Der Verlag verdient also mit jedem Nutzer, der in den alten und aktuellen digitalen Ausgaben seiner Titel blättert. Zudem liefert Readly den Verlegern fundierte Analysen und Statistiken über Lese- und Nutzungsverhalten", heißt es abschließend.   

Seit Herbst 2014 gibt es den Dienst Readly in Deutschland. Das Angebot kostet 9,99 Euro im Monat und bietet unter anderem Zugang zu den digitalen Ausgaben von Printmarken der Häuser Axel Springer, Bauer, Funke, Motor Presse Stuttgart oder auch Weka Media und Vice. Inhalte von rund 500 deutschen Zeitschriften sind digital abrufbar. 


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.