New York Times:
Warum Sie jetzt den Nachruf auf Charlotte Brontë lesen können
Die Nachrufe waren bisher zu männlich und zu weiß: Diesen Fehler will die New York Times nachträglich ausbügeln und hat nun ein Projekt gestartet, das Woche für Woche die Würdigung berühmter Frauen nachholt.
Seit Gründung der "New York Times" im Jahre 1851 ist die Mehrzahl der Nachrufe Männern gewidmet, räumt der seit 2006 verantwortliche Redakteur William McDonald zerknirscht ein. Das soll sich nun ändern: Passend zum Weltfrauentag am 8. März startete die Zeitung eine neue Artikelserie, die unter dem Titel "Overlooked" (Übersehen) die Nachrufe bemerkenswerter Frauen nachholt.
"Nachrufe sind mehr über das Leben als den Tod", schreiben die beiden verantwortlichen Redakteurinnen Amisha Padnani und Jessica Bennett. "Wem gedacht wird - und wie - beinhaltet eine grundsätzliche Beurteilung. Auf Nachruf-Archive zurückzuschauen, kann deshalb eine umfassende Lektion darin sein, wie unsere Gesellschaft verschiedene Errungenschaften und erfolgreiche Menschen wertschätzt."
Zum Start der Artikelserie am Donnerstag wurden die Nachrufe 15 einflussreicher Frauen veröffentlicht. Vertreten sind beispielsweise Charlotte Brontë, die bekannte Autorin von "Jane Eyre", und die Mathematikerin Ada Lovelace, die als eine der ersten Computerprogrammiererinnen gilt. Die Serie soll künftig wöchentlich um neue Nachrufe ergänzt werden.
am/dpa