Warum das Engagement wichtig ist

Das Interesse des "TV-Unternehmens" ProSiebenSat.1 kommt nicht von ungefähr. Oder auch das von Sky: Das deutsche Pay-TV-Unternehmen hat gerade die Schweizer Streamingplattform Homedia übernommen, das mit der Marke Hollystar den größten unabhängigen Anbieter im eidgenössischen Markt darstellt. Die Schweizer OTT-Plattform aus Neuchatel bietet verschiedene Streaming-Dienste via Web, Smart TV, mobil und über diverse Kooperationen an. 

Die Zukunft des Bewegtbildkonsums heißt nämlich: Streaming. Laut Experten werden bis 2020 über 80 Prozent des Internet-Datenverkehrs Videoinhalte sein – einen immer größeren Anteil davon stellen Live-Inhalte dar. Beflügelt auch durch die mächtigen Player wie Amazon, die ihre Plattformen mit Fremdinhalten anreichern. Möglich machen dies auch die neuesten Techniken unter anderem im Mobilfunk-Bereich. 

Welche Inhalte gefragt sind

Das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die Statista für Next Media Hamburg durchgeführt hat, lautet: 65 Prozent der Deutschen verfolgen täglich Live-Formate im Fernsehen, Radio oder Internet. 24 Prozent aller Befragten gaben an, circa einmal die Woche Echtzeit-Content zu konsumieren. Gerade in den jüngeren Altersgruppen wird auch dabei verstärkt im Netz konsumiert.

55 Prozent der befragten 18- bis 29-Jährigen gaben an, Live-Berichterstattung im Internet zu sehen oder zu hören (Mehrfachnennung war möglich). Bei den 30- bis 39-Jährigen sind es immerhin noch fast die Hälfte (49 Prozent). Facebook (17 Prozent) liegt dabei als Informationsplattform vor Youtube (13 Prozent) und Twitter (4 Prozent).

43 Prozent wünschen sich demnach mehr Live-Inhalte – hier hat sich ProSiebenSat.1 beispielsweise durch ein neues OTT-Joint-Venture mit Discovery bereits aufgestellt. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen ihre Inhalte auf Smartphones und ins Smart TV schicken. Zumal die Bereitschaft, zusätzlich Geld für Live-Berichterstattung auszugeben, laut der Umfrage vorhanden ist. 

Für Inhalte im Netz muss der Preis stimmen.

Für Inhalte im Netz muss der Preis stimmen.

Statista fand für Next Media Hamburg zudem heraus, dass das Geld für Sportinhalte am lockersten sitzt. 67 Prozent aller Befragten wären bereit, hier für Live-Berichterstattung in die Tasche zu greifen (Mehrfachnennung war möglich). Gefolgt von Nachrichten (49 Prozent) und – überraschenderweise – Musikkonzerten (48 Prozent).

Wie passend, dass ProSiebenSat.1 mit Starwatch ein eigenes Musiklabel im Haus hat, das hinter diversen Künstlern und Festivals steht.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.