Dieses Rechtepaket wechselte wie kein anderes in den zurückliegenden Jahren. Nach dem Start 2008 bei 90elf gab es die Audio-Reportagen zunächst bei sport1.fm und jetzt noch bis zum Ende der laufenden Serie beim Amazon-Angebot Prime Music. Die Fußball-Reportagen können beim Handels-Riesen inzwischen kostenfrei, aber von Werbung unterbrochen gehört werden.

Den Radio-Machern der ARD bescheren die zusätzlichen Rechte zusätzliche Arbeit. Dabei ist die Bundesliga-Berichterstattung ohnehin schon eine komplizierte Angelegenheit. Auf mehr als 20 Wellen des Senderverbundes wird samstags Fußball angeboten, beispielsweise als "Liga Live" beim WDR 2, als "NDR 2 Bundesligashow" oder als "Bayern 1 Heute im Stadion". Gemeinsam haben alle die absoluten Klassiker im Programm: ab 16.08 Uhr wird zusammengeschaltet für die Halbzeit-Konferenz und ab 16.50 Uhr für die Schluss-Konferenz.

"Die Konferenz ist ein ARD-Gemeinschaftsprodukt, das traditionell beim WDR in Köln produziert wird", erklärte Hörfunk-Koordinator Tepper. Die neuen Vollreportagen liegen "in der Hoheit der Landesrundfunkanstalten. Die haben vor Ort die Kompetenz, die Infrastruktur und die Kontakte."

Anders als die Kommentatoren von Amazon, die in den Studios von Plazamedia in Ismaning sitzen, sollen die ARD-Journalisten für das neue Angebot vor Ort kommentieren. "Die Reporter sitzen vornehmlich in den Stadien", kündigte Tepper an. "Nur in Ausnahmefällen wird möglicherweise aus dem Studio kommentiert."

Was das alles kostet? Die Lizenzgebühren für die DFL sind geheim, die zusätzlichen Produktionskosten sollen klein gehalten werden. "Wir versuchen es mit dem vorhandenen Personal umzusetzen. Wir bauen keine parallele Struktur auf und versuchen es mit Bordmitteln", sagte Tepper. Zu den Kosten äußert sich die ARD nicht.

Michael Rossmann, dpa