„Wir sind einen großen Schritt nach vorne gegangen und haben viele neue Talente und neue Arbeitsweisen zum Teil unserer Kultur gemacht. Die vollständige Integration von digitalen Kreativen gab unserer Agentur einen kraftvollen Schub und jede Menge neuer Impulse“, beschreibt er die Umstrukturierung der Agentur. Die neue, integrierte Art zu Arbeiten sei schnell beim Kunden angekommen. Aus diesem Grund seien auch Arbeiten wie „Last Call“ für NBC/13th Street oder „Concert for the people“ für die Hamburger Philharmoniker möglich gewesen. „Das sind alles echte Arbeiten für echte Kunden.“ Kampagnen wie für die Philharmoniker oder die Fliegen für den Eichborn Verlag (siehe Video) hätten außerdem auch für eine große Mediawirkung gesorgt.

Bemerkenswert ist, dass Jung von Matt fast alle Löwen in Kategorien gewonnen hat, die den interaktiven und integrierten Ansatz bedingen und sich nicht auf einen Kanal beschränken. So war die Agentur vor allem in den Kategorien Direct, Promo, PR, Cyber und Media stark. „Print ist oft nur noch Ausgangspunkt, die Strahlkraft der Kampagne wird erst im Zusammenspiel mit anderen Kanälen sichtbar“, glaubt Jochum. Immer mehr müsse mit dem Konsumenten auf Augenhöhe kommuniziert werden. „Agenturen und Unternehmen müssen sich bei der Konzeption einer Kampagne immer die Frage stellen: Wie erreiche ich die Leute wirklich? Wie kann ich Ihnen einen Mehrwert bieten?“

Damit kreative Arbeiten auch möglich sind, plädiert der Kreativchef für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Kunden. „Agenturen müssen mit ihren Auftraggebern in einen Dialog treten“, sagt er. Nur so sei es möglich, die Abteilungen in den Unternehmen zur Kooperation zu bewegen. „Wenn man ein vertrauensvolles Verhältnis hat, wird man von den Kunden auch ganz anders in die Suche nach Problemlösungen miteinbezogen“, stellt er fest. Die Herausforderung, an der vertrauensvollen Basis mit seinen Kunden weiterzuarbeiten, nimmt er für das kommende Jahr an.


Lena Herrmann
Autor: Lena Herrmann

hat bei der W&V ihr journalistisches Handwerkszeug gelernt und dort viele Jahre lang hauptsächlich markenstrategische Themen verantwortet, bevor sie sich als freiberufliche Journalistin und Podcast-Redakteurin selbstständig gemacht hat. Zudem hat sie die Podcast-Formate der W&V maßgeblich entwickelt und betreut. Sie ist Podcast-Host und steht regelmäßig als Moderatorin auf der Bühne.