Die Befürchtung, dass Sponsoren in der „Neue Medien“-Szenario und dem Wegfall der ARD-„Sportschau“ Reichweiten verlieren würden, tritt er entschieden entgegen. Laut seinen Zahlen erzielen Sponsoren ihre Reichweite zu 50 Prozent über Print-Kontakte, zu 20 Prozent über das Internet und nur zu 30 Prozent über TV. "Der echte Reichweiteneffekt für Sponsoren der ‚Sportschau‘ liegt somit unter zehn Prozent“, so Seifert. Die Sponsoren der Fußball-Bundesliga wollen dagegen an der ARD-„Sportschau“ festhalten und befürworten auch künftig eine Highlight-Berichterstattung am frühen Samstagabend im Free-TV. Dies berichtet die „W&V“ in ihrer aktuellen Printausgabe (EVT: 09.02.). "Für uns ist es entscheidend, dass die Spielübertragungen von vielen Fans gesehen werden können", so Volker Greiner, Vice President North & Central Europe der Airline Emirates, gegenüber W&V. Greiner ist Partner des Bundesligisten HSV und sieht die Sportschau in der ARD als eine "feste Institution".

Passend zum Start der Ausschreibung melden sich die Medienwächter in Sachen Deutsche Telekom zu Wort. Der Konzern stößt bei ihnen im Kampf um die Übertragungsrechte an der Fußballbundesliga auf Widerstand. Die zuständige Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) habe Zweifel an der Legalität des Telekom-Angebots Liga Total, sollte die Telekom wie geplant auch die Bundesliga-Rechte für klassisches Bezahlfernsehen über Satellit und Kabel erwerben, berichtet die "Financial Times Deutschland" (Donnerstag). "Wenn sich das Volumen der Sportrechte vervielfacht, macht das eine Neubewertung nötig", sagt der ZAK-Vorsitzende Thomas Fuchs der Zeitung.

Die Telekom überträgt die Fußballbundesliga bisher live über Internetanschlüsse und will nun auch dem Pay-TV-Anbieter Sky die TV-Rechte für die Übertragung über Satellit abjagen. Weil die Bundesrepublik mit rund 15 Prozent an der Telekom beteiligt ist, gilt das Unternehmen medienrechtlich jedoch als staatsnah - und darf damit selbst kein TV-Programm veranstalten. Liga Total bekam die Lizenz 2009 nur deshalb, weil die Telekom die Verantwortung für Produktion und Redaktion der Fußballübertragungen an das Privatunternehmen Constantin Medien übertrug und die Medienwächter keinen beherrschenden Einfluss der Telekom auf Constantin feststellen konnten. Nun warnten die Aufseher, der Einfluss der Telekom auf den Partner könnte überhandnehmen, sollte sich der Telefonkonzern mehr Fußballrechte sichern.

lp/ps


Autor: Leif Pellikan

ist Redakteur beim Kontakter und bei W&V. Er hat sich den Ruf des Lötkolbens erworben - wenn es technisch oder neudeutsch programmatisch wird, kennt er die Antworten. Wenn nicht, fragt er in Interviews bei Leuten wie Larry Page, Sergey Brin oder Yannick Bolloré nach.