Auch Mirijam Trunk bricht eine Lanze für das Format und warnt davor, die Zahlen mit anderen Medien zu vergleichen wollen. Denn durch die Nähe zwischen Podcast und Hörer:innen, lauschen diese deutlich konzentrierter und sind viel mehr bei der Sache. Somit kommen auch Werbebotschaften bei den Podcast-Fans viel besser an.

Doch damit Werbungtreibende von einzelnen Podcasts als Transporteur ihre Message überzeugt sind, braucht es Daten. Wie überall geht es dabei auch bei den Podcasts um Reichweite. Doch hier steckt der Teufel im Detail: Viele Plattformen erheben unterschiedliche Daten. Und so kommen verschiedene Anbieter auf ganz unterschiedliche Zahlen.

Der IAB-Standard als Transparenz schaffendes Tool

Eine Möglichkeit, dem entgegen zu wirken, ist der IAB-Standard. Der Standard, dem sich beispielsweise auch die Audio Alliance angeschlossen hat, definiert sehr konkret, was ein Download (auch ein Stream ist technisch gesehen übrigens ein Download) ist und welche davon überhaupt gemessen werden. So filtert der Standard automatische Downloads beispielsweise raus. Zudem zählen erst die Downloads, die mindestens 60 Sekunden lang abgespielt worden sind. Das macht die Zahlen deutlich geringer, zeigt aber deutlicher, wie viele Menschen am Ende das Format wirklich gehört haben. 

Noch nicht alle Werbungtreibenden sind von der Währung überzeugt, denn mit dem IAB-Standard verringern sich die Zahlen oft massiv. Das gefällt nicht jedem. Zudem herrscht in den werbungschaltenden Unternehmen oft noch nicht genug Wissen vor, warum nicht-IAB-zertifizerte Anbieter nicht ganz ehrlich sind. Doch auch hier wird die Zeit sicherlich schnell Veränderung bringen.

Podcasts sind als so junges Format einfach noch in den Kinderschuhen beziehungsweise ihre Messbarkeit maximal im Teenie-Alter, sind sich die Gesprächsteilnehmer sicher. Das wird sich in den kommenden Jahren schnell ändern. Und damit die Zuverlässigkeit der Messdaten auch.

Diese Inhalte stehen leider nicht mehr zur Verfügung.

Lena Herrmann
Autor: Lena Herrmann

hat bei der W&V ihr journalistisches Handwerkszeug gelernt und dort viele Jahre lang hauptsächlich markenstrategische Themen verantwortet, bevor sie sich als freiberufliche Journalistin und Podcast-Redakteurin selbstständig gemacht hat. Zudem hat sie die Podcast-Formate der W&V maßgeblich entwickelt und betreut. Sie ist Podcast-Host und steht regelmäßig als Moderatorin auf der Bühne.