Bewerbermarkt:
Arbeitgeber-Bewertungen werden immer wichtiger
Büroklima, Work-Life-Balance, Weiterbildung, Kollegen-Zusammenhalt? Immer mehr Wechsler orientieren sich bei der Jobsuche an den Einträgen in Bewertungsportalen.
Arbeitgebermarken sind heute transparenter denn je. Denn mehr 36 Prozent der Internetnutzer haben sich bereits online Bewertungen von Arbeitgebern durchgelesen. Die Arbeitgeberportale werden beim Recruitung immer wichtiger. Noch vor drei Jahren informierten sich erst 29 Prozent darüber, wie aktuelle und ehemalige Mitarbeiter ein Unternehmen bewerten, wie der Bitkom in einer Umfrage ermittelt hat
Als besonders aussagekäftig erachten jüngere Berufstätige die Online-Bewertungen. Die 14- bis 29-Jährigen haben schon zu 52 Prozent Online-Arbeitgeberbewertungen gelesen, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 46 Prozent, bei den 50- bis 64-Jährigen nurmehr 39 Prozent.
"Ob zur groben Orientierung oder zur Überprüfung nach einem ersten Kontakt: Online-Rezensionen spielen in der Arbeitswelt genauso wie in anderen Bereichen eine immer größere Rolle", sagt Bitkom-Expertin Juliane Petrich. Auch ob ein Arbeitgeber auf eine Online-Bewertung reagiere und wie er reagiere, könne sehr zum Image der Firma beitragen, so Petrich.
Arbeitgeberprofile entscheiden über die Jobwahl
Tatsächlich beeinflusst dieses Arbeitgeberimage in den Portalen, ob sich ein Kandidat überhaupt erst bewirbt. 84 Prozent der Wechselwilligen (2015: 76 Prozent) wurden durch die Berichte und Noten in ihrer Entscheidung schon beeinflusst. Jeder zweite davon (46 Prozent, 2015: 53 Prozent) wurde dabei in seiner Entscheidung für ein Unternehmen bestärkt. 54 Prozent (2015: 47 Prozent) haben sich danach allerdings auch gegen das Unternehmen als Arbeitgeber entschieden, auch wenn die Bewertungen oftmals sehr subjektive Eindrücke wider geben.
Auch umgekehrt, Arbeitgeberbewertungen werden jedoch nicht nur gelesen, sondern auch immer öfter selbst verfasst. Dem eigenen Arbeitgeber hat jeder vierte Internetnutzer (25 Prozent) schon einmal online eine Bewertung hinterlassen. Vor drei Jahren war das nur jeder Sechste (17 Prozent). Besonders aktive Rezensenten sind die 30- bis 49-Jährigen. Hier liegt der Anteil derjenigen, die ihrem Arbeitgeber Online-Bewertungen schreiben, bei 32 Prozent (2015: 24 Prozent).
Der Umfrage von Bitkom Research liegen Antworten von 1009 Befragten zugrunde, 829 davon sind Internetnutzer.