
Im Vergleich zu Bing und Yahoo::
Bei Google häufen sich "Anti"-Trump Ergebnisse
Google zeigt mehr "Anti"-Trump-Suchergebnisse an, Bing und Yahoo sind positiver für den US-Präsidenten - ermittelt eine Studie von Searchmetrics.

Foto: Searchmetrics/Screenshot
Neue Daten deuten darauf hin, dass Google tendenziell einem höheren Anteil an Suchergebnissen, die dem US-Präsidenten Donald Trump kritisch gegenüberstehen, mehr Sichtbarkeit verleiht. Während die Ergebnisse in anderen Suchmaschinen wie Bing und Yahoo tendenziell eher pro Trump sind.
In sozialen Netzwerken sind die Suchergebnisse auf Pinterest, Tumblr und 9GAG primär kritisch gegenüber Trump, während die Mehrheit der auf Instagram als "Top" markierten Ergebnisse gegenüber dem Präsidenten positiv oder neutral sind.
Trump kritisierte die Suchergebnisse bei Google bereits
Die Untersuchung der Search- und Content-Marketing-Plattform Searchmetrics wurde aufgrund der Tweets des Präsidenten durchgeführt, in denen behauptet wurde, dass die Google-Suchergebnisse eine Voreingenommenheit gegen Donald Trump aufweisen.
Searchmetrics analysierte dabei die Stimmung der Top-10-Suchergebnisse, wenn 250 verschiedene Trump-bezogene Keywords in einer Vielzahl von Suchmaschinen und sozialen Netzwerken eingegeben werden. Die Analyse basiert allerdings auf lediglich einer Stichprobe, die Ende August gesammelt wurde.
Die Daten von Searchmetrics legen unter anderem nahe, dass rund 60 Prozent der Top-10-Ergebnisse für Trump-bezogene Suchanfragen auf Google.com dem Präsidenten kritisch gegenüberstehen, während etwa 40 Prozent neutral sind und keine als positiv bewertet werden.Bei Yahoo wurden 40 Prozent der Ergebnisse als positiv bewertet, während Bing bei den eingegebenen Keywords etwa 49 Prozent pro Trump-Ergebnisse aufwies.
Ein wichtiger Grund dafür, dass mehr Google-Ergebnisse Trump als negativ bewerten, ist, dass seine eigenen Domains (trump.com, sein Twitter-Profil und donaldjtrump.com) in Googles Top10-Ergebnissen weitaus seltener erscheinen als in anderen Suchmaschinenergebnissen.
Twitter zeichnet gemischtes Bild
Auf Twitter gibt es ein gemischtes Bild: Die "Top-Tweets" sind hauptsächlich kritisch gegenüber dem Präsidenten, aber die Tweets, die mit "Neueste" markiert sind, enthalten deutlich mehr neutrale und positive Nachrichten. Dies deutet darauf hin, dass Tweets, die Trump kritisch gegenüberstehen (also "Top Tweets"), entweder eine große Anzahl von Interaktionen generieren oder von Twitter günstiger moderiert werden.
Klar ist auch: Es ist im Kern eine quantitative Analyse, in der nicht aufscheint, ob ein sachlich begründeter Kommentar im Web gepostet wird oder ein Jux auf Kosten des Präsidenten verbreitet wird.
Als Searchmetrics im Laufe der Zeit die SEO Visibility für Google von 76 Topnachrichtensites in englischer Sprache verglich, stellte sich heraus, dass die Sichtbarkeit von liberaleren Seiten seit Donald Trumps Amtseinführung im Januar 2017 zugenommen hat. Im gleichen Zeitraum haben die konservativen Medienwebsites, die eher positiv für Trump sind, nur eine geringfügige absolute Verbesserung der Sichtbarkeit bei Google-Suchen.
Zur Studie
Searchmetrics analysierte die Top10-Suchergebnisse in vier Suchmaschinen (Google.com, Yahoo.com, Bing.com, Duckduckgo.com) und fünf sozialen Netzwerken (Tumblr.com, Pinterest.com, Twitter.com, Instagram.com, 9GAG.com) basierend auf 250 Trump-bezogenen Keywords (einschließlich Begriffe wie donald trump on immigration, donald trump on education, donald trump biograph oder donald trump policies). Die Stimmung der Ergebnisse wurde dabei entweder als pro Trump, neutral oder anti Trump bewertet.
Hierbei berücksichtigen die Algorithmen, die von Suchmaschinen und sozialen Netzwerken verwendet werden, um das Ranking der Ergebnisse zu bestimmen, auch den persönlichen Browserverlauf, Interessen, Standort und viele andere Faktoren. Verschiedene Benutzer sehen daher unterschiedliche Ergebnisse.
Für diese Studie wurde ein US-Benutzer mit der Adresse 1600 Pennsylvania Avenue Washington DC – also der Adresse des Weißen Hauses – nachgebildet, um eine Suche von Trump selbst zu simulieren.
Searchmetrics misst die Suchtransparenz
Searchmetrics misst die Sichtbarkeit von Internetseiten innerhalb von Suchmaschinen mithilfe des vom Unternehmen entwickelten SEO Visibility Score und überwacht die organischen Suchergebnisse von Millionen von Keywords, mit denen der SEO Visibility Score berechnet wird. Der SEO-Sichtbarkeitswert für eine Website basiert auf Daten wie:
• Die Häufigkeit, mit der eine Domain in den Suchergebnisseiten (SERPs) des Keyword-Sets angezeigt wird,
• Der Prominenz innerhalb dieser SERPs (ein höheres Ranking entspricht einem höheren Sichtbarkeitswert),
• Die Wettbewerbsfähigkeit des Keywords (höhere Suchvolumen entsprechen einem höheren Sichtbarkeitswert).
Die vollständigen Ergebnisse der Searchmetrics-Analyse finden Sie hier.