
Umstrukturierung:
Burda stellt Datenschutz-Browser Cliqz ein
Keine Chance gegen Google: Der Verlag gab bekannt, die Bereiche Browser- und Suchtechnologien von Cliqz zu schließen. Die Cliqz-Tochter Ghostery soll künftig die Anti-Tracking-Kompetenzen bündeln.

Foto: Cliqz/Screenshot
Laut einer offiziellen Mitteilung von Hubert Burda Media sollen die Bereiche Browser- und Suchtechnologien bei Cliqz heruntergefahren werden. Zudem wurde bekannt gegeben, dass sich der Technologie-Anbeiter ab Mai auf zwei Geschäftsbereiche konzentrieren wird. Von der Umstrukturierung betroffen sind 45 Mitarbeiter, für die derzeit individuelle Lösungen gesucht werden. Für die Performance-Marketing-Einheit Cliqz MyOffrz wird derzeit eine Eingliederung innerhalb von Burda geprüft.
Die 100-prozentige Cliqz-Tochter Ghostery soll unter Leitung von Jeremy Tillman künftig die Kompetenzen von Cliqz im Bereich Anti-Tracking bündeln. Cliqz hatte im Februar 2017 den weltweit führenden Anti-Tracking-Anbieter mit rund 8 Millionen Usern übernommen und seitdem diverse Produktneuheiten vorangetrieben, unter anderem die bisherige Anti-Tracking-Technik mit neuen Methoden auf der Grundlage Künstlicher Intelligenz kombiniert. Zusätzlich wird ein Expertenteam aus Cliqz heraus gebildet, das sich insbesondere um technische Fachfragen wie Künstliche Intelligenz, Suche und den Einfluss von Technologie auf Medien kümmert.
Die Cliqz GmbH wurde 2008 von Jean-Paul Schmetz gegründet mit der Vision eines offenen Internets, in dem die Menschen die Kontrolle über ihre Daten haben und nicht für wirtschaftliche Interessen ausspioniert und manipuliert werden. Das Unternehmen ist seit Mai 2013 eine Mehrheitsbeteiligung von Hubert Burda Media.
"Wir haben über Jahre in Cliqz investiert, weil wir der Überzeugung sind, dass Europa eine eigene digitale Infrastruktur braucht, um zukunftsfähig zu bleiben. Ohne die hierfür notwendigen politischen Strukturen auf europäischer Ebene kommen wir gegen die Übermacht der Tech-Riesen aus den USA und China jedoch nicht an", sagt Burda-CEO Paul-Bernhard Kallen. "Hinzu kommt, dass durch die Corona-Pandemie ein weitreichendes Innovationsprogramm in Europa auf absehbare Zeit nicht zu erwarten ist, so dass wir alleine diesen Weg nicht länger vorantreiben können. Ich bedauere dies sehr, denn die grundsätzliche Idee, ein Gegengewicht zu USA und China im europäischen Suchsektor zu etablieren, ist nach wie vor die richtige."
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