BVDW-Bewegtbild-Konferenz: "Online und TV zerdrücken die anderen Medien"
Nebliges Wetter lichtete die Sitzreihen zum Auftakt der ersten Bewegtbild-Konferenz des BVDW im Berliner Radialsystem. Paul Mudter und Matthias Ehrlich diskutierten so in familiärer Branchenatmosphäre über die Rolle der verschiedenen Bewegtbild-Werbeformate.
Mit einer Viertelstunde Verspätung eröffnete BVDW-Präsident Arndt Groth die erste Bewegtbildkonferenz im Berliner Radialsystem. Schuld war nicht die Technik, sondern die Natur. Nebel hatte vielen Teilnehmern verspätete Flüge beschert. 200 Millionen Euro Umsatz habe Bewegtbild-Werbung in 2011 bisher eingespielt. Das entspräche einem Zuwachs von 118 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Angesichts dessen "müsse eine Spezialveranstaltung für das Thema sein", so Groth.
Wie sich Digitalwerbung verändert hat, zeigte Daniel Knapp von IHS Screen Digest anschaulich in der ersten Keynote des Tages. Er präsentierte das erste Banner, das damals bei Hotwire online war. Seitdem habe sich viel getan, aber es gäbe ein Entwicklungshemmnis: "Der Fluch des Klicks", an dem alles gemessen werde. Onlinewerbung wachse vehement, aber auch der TV-Werbung sagte Knapp zukünftig eine Existenzberechtigung voraus. Auf die Reichweite des Massenmediums könne einfach nicht verzichtet werden. Für alle anderen Medien sieht es nach Zahlen von IHS Screen Digest schlecht aus: "Sie werden zerdrückt", so Knapp.
Das Wetter mag auch dazu beigetragen haben, dass die Sitzreihen überschaubar gefüllt blieben und auch die Gespräche in der Mittagspause ohne Gedränge in fast familiärer Branchenatmosphäre abliefen. Branchenköpfe fehlten nicht: In einem der ersten Panels diskutierten Paul Mudter (IP) und Matthias Ehrlich über die Rolle der verschiedenen Bewegtbild-Werbeformate.
Für das Branded-Entertainment-Panel nebenan bedeutete der kleinere Rahmen auch eine lockerere Atmosphäre, in der neben den Chancen des Markenbewegtbilds im Netz Panelisten wie Sascha Martini (Neue Digitale / Razorfish) und Stefanie Behr (Bavaria Film Interactive) auch benannten, woran es bei vielen Marken noch hakt. Oft genug ist es noch das Verständnis, das online eben nicht alles billig, sofort und nach Metriken geht, die aus der Klassik stammen.
Die Konferenz dauert noch bis zum späten Nachmittag. Abends folgt die Verleihung der DMMA Onlinestars.
(rp/lr)