Online-Marktplatz:
DaWanda wächst und ist erstmals profitabel
Mit Umstrukturierungen, Personalabbau und einem neuen Gebührenmodell schafft es DaWanda erstmals nach elf Jahren in die schwarzen Zahlen.
Der Online-Marktplatz DaWanda erreichte nach eigenen Angaben im Herbst 2017 erstmals die Profitabilität und arbeitet seit dem vierten Quartal kostendeckend. Gegenüber dem Vorjahr ist der Umsatz um 21,4 Prozent auf 16,4 Millionen Euro im Jahr 2017 (13,5 Millionen Euro in 2016) gewachsen. Der operative Verlust (EBITDA) lag 2017 bei knapp 1 Million Euro, im Vorjahr war es noch ein Minus von 4 Millionen Euro.
Claudia Helming, Gründerin und Geschäftsführerin von DaWanda, sagt: "In den vergangenen Jahren haben wir DaWanda in Deutschland und in Europa großgemacht. Wir investierten dabei vor allem in die stetig steigende Bekanntheit und in den Ausbau unserer Marktführerschaft – das funktioniert nicht ohne hohe Marketing- und Personalkosten. An den Errungenschaften der letzten Jahre werden wir weiter festhalten, künftig jedoch die anhaltende bzw. steigende Profitabilität nicht aus dem Blick verlieren, denn diese unterstreicht den Erfolg unserer langfristigen Geschäftsstrategie."
Neue Strukturen seit 2017
Das Jahr 2017 war für das Unternehmen mit Sitz in Berlin geprägt von Umstrukturierungen. Im Januar 2017 änderte DaWanda nach sieben Jahren das Gebührenmodell und erhöhte die Verkaufsprovision. Die Preisstruktur wurde auf allen Märkten vereinheitlicht und vereinfacht, die Verkaufsgebühr beinhaltet seitdem auch Zusatzleistungen wie etwa das "DaWanda-Portemonnaie", ein Online-Zahlungssystem, das Transaktionen zwischen Verkäufern und Käufern erleichtern soll.
Seit Juni 2017 wurde außerdem die Organisationsstruktur gestrafft, dabei wurde auch Personal abgebaut.
"Agiler und technologiegetriebener"
Künftig will sich das Unternehmen noch stärker auf seine wichtigsten Märkte konzentrieren und hofft, von der steigenden Nachfrage nach handgemachten und nachhaltig hergestellten Produkten zu profitieren. "Der Strategiewechsel hat DaWanda kräftig Auftrieb gegeben und auch in Zukunft werden wir uns auf den Kern unseres Geschäfts fokussieren – und dabei noch agiler und technologiegetriebener werden", sagt Claudia Helming.
Seit der Gründung vor 11 Jahren haben sich über 360.000 Designer und Kreative auf der Plattform registriert, täglich stehen rund 6 Millionen Produkte zum Kauf.
Übrigens: Auch der Messaging-Dienst Twitter hat knapp zwölf Jahre nach der Gründung seinen ersten Gewinn geschafft.