Bitkom-Prognose:
Digitalbranche bleibt 2019 Jobmotor
Die IT- und Telekommunikationsbranche wird auch 2019 weiter boomen, prognostiziert der Branchenverband Bitkom. Allerdings könnte die Bilanz noch besser sein, moniert Verbandspräsident Achim Berg.
Die deutsche Digitalbranche bleibt auf Wachstumskurs. Laut einer Prognose des Branchenverbands Bitkom wird der Markt für IT-Produkte, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik in diesem Jahr um 1,5 Prozent auf 168,5 Milliarden Euro zulegen. Demnach stiegen die Umsätze 2018 um zwei Prozent auf 166 Milliarden Euro.
Bis Ende 2019 werde die Zahl der Beschäftigten auf rund 1,2 Millionen Menschen ansteigen, so die Bitkom-Prognose. Das entspräche einem Zuwachs von 40000 Jobs im Vergleich zum Vorjahr. "Die Digitalisierung treibt den Markt und ist ein Garant für mehr Arbeitsplätze", sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. "Mit Abstand die meisten Jobs" entstünden "bei Software-Häusern und IT-Dienstleistern".
Die so genannte ITK-Branche bleibt laut Verbands-Prognose ein Job-Motor. In den vergangenen fünf Jahren waren es 150.000 zusätzliche Jobs. Allerdings könnte die Job-Bilanz noch wesentlich besser sein. 82.000 Stellen für IT-Experten blieben im vergangenen Jahr unbesetzt. Verbands-Präsident Berg fordert deshalb ein Umdenken in der Bildungspolitik. "Wir brauchen eine Offensive für mehr Digitalkompetenz. Dazu müssen wir unsere Schulen endlich ins digitale Zeitalter führen, junge Menschen für die Berufe der Zukunft begeistern, Anreize für digitale Weiterbildung setzen und die Zuwanderung ausländischer IT-Spezialisten erleichtern."
Informationstechnik boomt, Unterhaltungselektronik schwächelt
Auch im zurückliegenden Jahr 2018 ist die Digitalbranche kräftig gewachsen. Die Umsätze stiegen laut Bitkom-Analyse um zwei Prozent auf 166 Milliarden Euro und übertrafen damit die Wachstumserwartungen zu Beginn des Jahres.
Am stärksten wird auch 2019 die Informationstechnik wachsen. Ihre Umsätze werden laut Bitkom um 2,5 Prozent auf 92,2 Milliarden Euro steigen. Hierzu zählt der Verband die Bereich Software und IT-Dienstleistungen. "Die Digitalisierung ist in allen Branchen kein Nice-to-have, sondern ein absolutes Must-do", sagt Berg. "Entsprechend groß ist die Nachfrage nach IT-Beratern und Software-Anwendungen." Leicht rückläufig entwickelt sich dagegen das Geschäft mit Hardware.
Wachstum prognostiziert Bitkom auch für die Telekommunikations-Branche. 2019 werde der Markt um 1,1 Prozent auf 67,3 Milliarden Euro zulegen. Gebremst werde die Entwicklung durch die anstehende Versteigerung der Frequenzen für die neue Mobilfunkgeneration 5G, sagt Berg. "Dadurch werden dem Markt voraussichtlich Milliarden entzogen, die für Investitionen in die Netze und ein noch dynamischeres Wachstum fehlen."
Negativ werde sich dagegen der Markt für Unterhaltungselektronik entwickeln. Er schrumpft laut Bitkom um fünf Prozent auf neun Milliarden Euro. Grund ist laut Berg rückläufiger Absatz. "Zwar steigen in vielen Kategorien die Durchschnittspreise pro Gerät, etwa für Fernseher, aber das kann das Absatzminus nicht kompensieren", so Berg.