Tech-Kolumne:
TechTäglich: 5G-Gaming - Start der Snowbot-Schlacht
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit der 5G-Schneeballschlacht und dem Aus für Osram Lightify.
Hau Holle! 5G-Schneeballschlacht live
Frau Holle lässt grüßen: Mensch gegen Maschine, in Finnland ist das Duell in neuer Dimension gestartet. Bei der Snowbot-Schlacht des Smartphone-Herstellers OnePlus können Community-Mitglieder Schneeball-Roboter in Echtzeit steuern. 5G-Gaming deluxe: Jeder Snowbot verfügt über ein OnePlus 5G: "Mit dem 5G-Modem werden die erforderliche Netzwerkgeschwindigkeit und geringe Latenz erreicht, so dass selbst Spieler die Kontrolle übernehmen können, die Tausende von Kilometern von den Snowbots in Ruka, Finnland, entfernt sind. Dies funktioniert in Echtzeit über 5G und mithilfe der Kamera des OnePlus 5G-Geräts. So können Spieler das Ziel sehen und mit einer Genauigkeit von einem Millimeter zielen."
In der eigens errichteten Arena in Finnland, einem Land, das für hervorragende 5G-Infrastruktur bekannt ist, zeigt sich die Power eines 5G-Echtzeitnetzwerks in rasanter Geschwindigkeit. Bis zu zwei Schneebälle pro Sekunde fliegen bis zu 200 Meter weit und erreichen Geschwindigkeiten von etwa 193 km/h. Der Battle dauert drei Tage ohne Pause. In Deutschland wohl kaum möglich: Schnee haben Kinder hierzulande schon länger nicht mehr gesehen. Und 5G gibt’s hierzulande auch kaum…
Osram Lightify wird ausgeknipst
Herber Schlag für Nutzer der Osram-Lightify-Serie: Die gesamte Plattform wird "schweren Herzens" eingestellt und der Cloud-Server am 31. August 2021 abgeschaltet, wie Osram verkündet. Auch der Support entfällt dann. Heißt: keine Updates mehr, keine Sprachsteuerung via Google Assistant oder Amazon Alexa. Auch die Apps für iOS und Android werden dann wertlos. Eine Unterstützung, so Osram, könne "nicht mehr gewährleistet werden". Ein "Großteil der Funktionen" werde verloren gehen: "Um Ihre smarten Lampen, Leuchten und Plugs auch weiterhin per App steuern zu können, müssen Sie Ihr System auf Werkseinstellungen zurücksetzen und danach einfach in ein anderes ZigBee-kompatibles System einbinden."
Über die Gründe für das Aus spricht Osram immerhin ganz offen: "Das Lightify-System ist mittlerweile technisch veraltet. So ist die Performance (u.a. Reaktionsgeschwindigkeiten und das Ansteuern der einzelnen Geräte) bei dem in die Jahre gekommenen Gateway deutlich schlechter als bei Alternativen im Markt." 2016 hatte sich Osram aus dem Endkonsumenten-Geschäft für sogenannte Allgemeinbeleuchtung zurückgezogen. Die Investitionen, die nötig seien, könne Osram "nicht mehr tragen". Ein FAQ zum Aus findet sich hier. Was ab 1. September 2021 noch geht und vor allem was nicht, erläutert Osram an dieser Stelle.
Apple blutet an vielen Stellen
iOS 14 kommt im Herbst auf die Apple-Geräte, eine Vorabversion wird es im Juni auf der Apple-Entwicklerkonferenz (WWDC) geben, sofern die Veranstaltung trotz der Coronavirus-Krise stattfinden kann. Gerüchteweise erscheint die nächste Uhr, die "Series 6", mit einer Art Face ID und kinderfreundlichen Modi. Was Nutzer mit iOS 14 noch erwartet, wird an einer Stelle im Code bereits sichtbar. Wie das Portal 9to5Mac entdeckte, wird es eine neue Apple-Watch-Funktion geben. Die beliebteste smarte Uhr der Welt wird in Zukunft offenbar in der Lage sein, den Sauerstoffgehalt im Blut zu messen. Eine solche Messung kann Hinweise auf Schädigungen von Herz oder Gehirn geben: Mediziner sehen einen Sauerstoffgehalt zwischen 95 und 100 Prozent als normal an. Unterhalb von 80 Prozent drohen Folgeschäden. Fällt die Sättigung unter einen kritischen Wert, schlägt die Apple Watch Alarm.
Aus dem Code-Schnipsel geht nicht hervor, ob Nutzer dazu ein neues Modell benötigen oder ob das Feature auch auf älteren Uhren funktioniert. Experten glauben, dass die Messung auch über die bereits verbauten Sensoren möglich ist. Das würde den Kauf eines Neugeräts ersparen. Übrigens: Die Konkurrenz ist schon ein Stück weiter. Die Garmin fenix 6 PRO (599 Euro) verfügt bereits über die Messfunktion. Bluten muss Apple übrigens auch jetzt schon: Die Apple-Aktie ging im gestrigen Börsenverlauf zeitweise neun Prozent ins Minus. Zwar sehen Analysten langfristig für das Papier gute Chancen, doch aus China kommen wieder Hiobsbotschaften: Die Chinesen sind aufgrund des Virus nicht in Kauflaune. So soll Apple im Februar dieses Jahres 60 Prozent weniger iPhones verkauft haben als im Februar 2018. Und die Bank of America glaubt, dass sich das 5G-iPhone 12, für den September erwartet, aufgrund von Corona und Problemen in der Zuliefererkette mindestens einen Monat, wenn nicht noch länger verspäten wird.
Veronika, die Google Lens ist da
Das letzte Gericht – mit einer Prise Humor serviert: Für Veronika und alle anderen Android-User hat Google erfreuliche Nachrichten verkündet. In der Karten-App Google Maps ist jetzt die Google-Lens-Funktion für alle Nutzer freigeschaltet. Eine Funktion, die vor allem in Restaurants sehr hilfreich sein kann. Die KI von "Lens" analysiert z.B. Bilder von Speisekarten, markiert beliebte Gerichte und zeigt, sofern in Google vorhanden, entsprechende Fotos der Portion an. Wer also immer ratlos vor Speisekarten sitzt, wird hier unterstützt.
Das Objektivsymbol wird auch in der oberen rechten Ecke angezeigt, um eine visuelle Suche zu starten, die auf Millionen Crowdsourcing-Daten basiert, welche Google im Laufe der Jahre gesammelt hat. Allerdings erscheint "Lens" bisher nur in der Android-App von Google Maps. iOS-User müssen sich noch gedulden, bis das Feature freigeschaltet wird. Einen genauen Starttermin hat Google noch nicht offiziell genannt. Ein langer Weg, denn bereits auf der Google I/O-Konferenz 2019 hatte das Unternehmen "Lens" vorgestellt.
Eins mit Sternchen: Heute keine Hausaufgaben!
Das hatten sich die Lehrer der (wegen Corona geschlossenen) Schulen in Wuhan auch anders vorgestellt. Die Lehrkräfte planten, dass die Schüler daheim im "Home Office" ihre Hausaufgaben erledigen sollten – mit der App DingTalk. Doch die Schüler spielten ihren Lehrern jetzt nach Apples Ankündigung, man werde Apps rund um das Coronavirus streng prüfen, einen Streich. Tausende voteten "DingTalk" mit einem Stern ab. Der Bewertungsschnitt fiel von 4,9 auf 1,4 – und Apple entfernte die Anwendung aus dem Store. Somit fallen die Hausaufgaben im Krisengebiet vorerst aus.