Technik-Kolumne:
TechTäglich: Apple-Gründer gründet neue Firma
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit dem Comeback einer Legende und mit 100 Gratis-Gigabyte von der Telekom.
Apple-Gründer gründet neue Firma
1976 gründete Steve Wozniak zusammen mit Steve Jobs und Ron Wayne in der sagenumwobenen Garage im kalifornischen Los Altos Apple. Wayne stieg bereits nach elf Tagen aus und verkaufte seine Apple-Anteile für 2.300 Dollar (kein guter Deal). Jobs wurde als Mac- und iPhone-Guru zur Legende. Wozniak verließ Apple offiziell 1985 – wird aber bis heute als Mitarbeiter geführt und bezieht als Unternehmens-Faktotum ein festes Gehalt. Nun, mit 70, hat "Woz" noch einmal eine neue Firma gegründet. "Efforce" ist eine auf Blockchain basierende Plattform, deren Nutzer die Energieeinsparungen von Unternehmen fördern können.
Dabei, so CNBC, geht es um Firmen, die ihren Energieverbrauch und ihren CO2-Fußabdruck reduzieren wollen – zum Beispiel durch bessere Dämmung ihrer Gebäude, durch stromsparende LED-Beleuchtung oder durch optimierte Prozesse bei der Produktion. Weil solche Maßnahmen zwar langfristig Geld sparen, zunächst aber teuer sind, können sich Nutzer der Wozniak-Plattform an der Finanzierung beteiligen. Je nach Ausmaß der Einsparungen, die exakt gemessen werden, erhalten die Investoren Ausschüttungen in Form von Krypto-Tokens namens WOZX – also in Cyberwährung. "Wir können unseren Energie-Fußabdruck verbessern und unseren Verbrauch senken, ohne unsere Gewohnheiten zu ändern", erklärt Wozniak zu seinem neuen Projekt – mit dem er seine Leidenschaften für Ökologie und für hochmoderne Internettechniken unter einen Hut bringt.
100 GB: Telekom mit riesigem Datengeschenk
Die monatlichen „Datengeschenke“ der Telekom sind eine gern genommene Zugabe zu den gebuchten Mobilfunk-Flatrates. Nutzer der App "MeinMagenta" für iOS und Android erhalten dabei allmonatlich mit ein, zwei Klicks mal 500 MB zusätzlich, mal 1 GB oder mehr. Wer diese Daten verbraucht hat, kehrt danach automatisch zu seiner gebuchten Flatrate zurück. Mit dem Weihnachts-Datengeschenk, das ab heute verfügbar ist, holt die Telekom aber die sprichwörtliche "Bazooka" raus: Sie spendiert ihren Kunden nicht 1 GB, und nicht 10 GB – sondern 100 GB. Motto, wie im Shopping-TV: "Ich muss verrückt sein!" TechTäglich hat heute früh bereits ausprobiert, ob sich das Gerücht vom Wochenende bewahrheitet. Und es funktioniert tatsächlich (siehe Screenshot unten).
Mittlerweile hat die Telekom die Aktion, die unter dem Hashtag #dabei vermarktet wird, auch offiziell bestätigt. Die 100 GB sind in der MeinMagenta-App für so gut wie alle Kunden verfügbar, die ihren Vertrag und Tarif nach 2011 abgeschlossen haben. Das gilt für Nutzer der Tarife MagentaMobil, MagentaMobil Young, Family Card, Data Comfort, MagentaMobil Prepaid sowie für Kunden mit CombiCard. Die Telekom will damit offenbar zeigen, dass ihre Netze auch in der Weihnachtszeit und zu Silvester enorme Datenmengen bewältigen. Sie will zudem Kunden mit älteren Verträgen dazu motivieren, in einen aktuellen Tarif zu wechseln – und nicht zuletzt die Nutzung ihrer App voranbringen. Die 100 GB klingen spektakulär, allerdings dürften die wenigsten Kunden dieses Limit wirklich ausnutzen. Denn am 31. Dezember ist der Weihnachtszauber vorbei – und alle bis dahin nicht verbrauchten Daten verfallen.
Cyberpunk 2077: So läuft der weltweite Start
Am 10. Dezember ist Weihnachten – für viele Spielefans. Denn am Donnerstag erscheint nach mehreren Verspätungen "Cyberpunk 2077", und damit das wohl meisterwartete Videospiel der letzten Jahre. Das Interesse an dem Echzeit-Rollenspiel ist so riesig, dass der polnische Entwickler CD Projekt Red auf Twitter eine Weltkarte veröffentlicht hat, die die jeweiligen Startzeiten für die Downloads zeigt. Besitzer von Xbox One und Xbox Series S/X können das Spiel demnach schon seit 3. Dezember preloaden. Das bedeutet: Sie können "Cyberpunk 2077" zwar noch nicht spielen. Aber sie können bereits große Datenpakete vorab laden. Das beschleunigt dann den Download der spielbaren Version. PC-Gamer können ab heute (7. Dezember) vorab laden, und Playstation 4/5-Spieler ab morgen.
Das eigentliche Spiel ist dann in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag verfügbar. Konsolen werden ab Mitternacht Ortszeit bedient, PCs und Googles Streamingdienst Stadia zu den Zeiten, die auf der Karte zu sehen sind. In Deutschland und Zentraleuropa ist das um 1 Uhr morgens. Mittlerweile sind auch die enormen Datenmengen bekannt, mit denen sich "Cyberpunk 2077" auf Konsolen und Rechnern breitmacht. Auf der PlayStation 4 sind 72 GB erforderlich, auf dem PC wohl etwas mehr. Zum Hype um das Spiel aus Warschau gehören auch zahllose Merchandising-Artikel wie Kleidung, Mousepads und Energy Drinks, die zu Weihnachten den Markt überfluten. The Verge hat ausgerechnet: Wer sich üppig mit Cyberpunk-Merch eindeckt, kann 2.000 Dollar und mehr ausgeben. Kommentar: "Wer den ganzen Cyberpunk-2077-Lifestyle leben will, bezahlt mit über 2.000 Dollar – und mit seiner Würde."
Porsche und der Auto-Konfigurator der Zukunft
Ein Häkchen bei den Ledersitzen, noch eines bei der Rückfahrkamera, und eines bei den Außenspiegeln in Wagenfarbe – so funktionieren klassische Auto-Konfiguratoren. Als Vorgeschmack ist dazu ein Bild des fertig konfigurierten Wunsch-Vehikels zu sehen. Der italienische Supersportwagen-Hersteller Pagani will diese recht dröge Software völlig neu erfinden – und hat deswegen jetzt keinen Konfigurator online gestellt, sondern einen "Faszinator". Er zeigt Interessenten (und vor allem Fans, die sich das Auto niemals leisten können) ihren Wunsch-Pagani als animiertes Multimedia-Spektakel in allen Details mit der Optik aufwändiger Videospiele wie "Gran Turismo Sport".
Zum Start lassen sich im "Real time product fascinator" die Modelle Huayra und Huayra BC Roadster maßschneidern. Zur Auswahl stehen 51 Farben, 22 realistische Oberflächen für den Innenraum und drei verschiedene Instrumenten-Designs. Wer sich "seinen" Pagani zusammengebaut hat, kann ihn in einer 360-Grad-Animation auf einem ausgetrockneten Salzsee aus allen Blickwinkeln bestaunen – und im Video auf einer Landebahn probefahren. Davon lassen sich dann hochauflösende Bilder herunterladen. Die Grafik basiert auf dem Entwicklungswerkzeug Unreal Engine von US-Hersteller Epic Games ("Fortnite"), das im Bereich Videospiele führend ist. Als Berater war die Tech-Firma MHP Management aus Ludwigsburg an dem Projekt beteiligt, die zu 81,8 Prozent Porsche gehört. Auto, Motor und Sport geht deshalb davon aus, dass der Pagani-"Faszinator" nur der Probelauf ist, und dass künftig Porsche mit dem spektakulären Tool den Autokauf revolutionieren will.
Fucking-Ortsschilder als Internet-Hit
Die endlose Fucking-Saga geht weiter. Kürzlich hatte sich der oberösterreichische Ort offiziell in "Fugging" umgetauft. Die Umbenennung soll Spaßvögeln den Spaß verderben, die im Internet ihren Schabernack mit dem schlüpfrigen Namen getrieben haben, oder die vor Ort zweifelhafte Fotos und Videos aufgenommen haben. Und nicht zuletzt will die Gemeinde damit den Klau von Ortsschildern beenden. Doch um genau diese Ortsschilder bildet sich jetzt ein neuer Internet-Kult.
Denn die Schilder tauchen zu stolzen Preisen auf willhaben.at auf, dem österreichischen Ebay. Die Verkäufer verlangen zwischen 300 und 2.200 Euro. User Fabian aus Wien hat für 2.200 Euro bisher noch keinen Käufer für seine "Ortstafel Fucking Ende" gefunden, und würde sich auch nur „schweren Herzens“ von seinem Kult-Taferl trennen: "Aber alles hat mal ein Ende." Die Futurezone geht davon aus, dass es sich bei den Angeboten um Kopien handelt. Denn das Abschrauben und Verhökern der Originale ist strafbar. In einer der Beschreibungen heißt es daher: "Das angebotene Ortsschild sieht dem echten zum Verwechseln ähnlich! (fast als wäre es eines der geklauten – was es natürlich nicht ist)."