IBM entwickelt Fachdienst E-Rezept

Großauftrag für IBM: Die Deutschland-Division des Konzerns hat den Zuschlag für die Entwicklung und den Betrieb des E-Rezept-Fachdienstes erhalten. Der Auftrag war europaweit von der gematik  GmbH ausgeschrieben worden. 2005 war gematik von den Spitzenorganisationen des deutschen Gesundheitswesens, darunter dem Bundesministerium für Gesundheit, der Bundesärztekammer und dem Deutschen Apothekerverband, mit dem Ziel gegründet worden, die elektronische Gesundheitskarte einzuführen, zu pflegen und weiterzuentwickeln. IBM koordiniert nun den Plan, dass alle Rezepte künftig digital und zentral über einen Fachdienst verwaltet werden.

Bis zu 500 Millionen Rezepte werden pro Jahr in Deutschland ausgestellt. IBM stellt dabei auch sicher, dass E-Rezepte verschlüsselt gespeichert und über die E-Rezept-App an die Server der Apotheken übertragen werden, ohne selbst Zugriff auf die sensiblen Daten zu haben. Der Quellcode wird Open Source sein. Ein Sicherheitsgutachten wird prüfen, ob die Daten verschlüsselt sind. Die E-Rezept-App wird im Juli 2021 starten. Die Apotheken erklären das neue Verfahren so: "Künftig werden die rosa Papierrezepte zunächst um das E-Rezept ergänzt und dann sukzessive ersetzt. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird Ihnen dann also ein digitales Rezept für die benötigten Medikamente ausstellen. Zukünftig, etwa ab Jahresmitte 2021, können Sie dank des E-Rezeptes auch verschreibungspflichtige Medikamente digital und somit für Sie noch unkomplizierter in der Apotheke bestellen, denn der Informationsaustausch zwischen Arzt, Patient, Apotheke und Krankenkasse erfolgt dann komplett elektronisch. Die Papierversion eines Rezepts wird dann nicht mehr benötigt." Der genaue Weg vom E-Rezept zum Erhalt des Medikaments in drei einfachen Schritten ist hier beschrieben.

PS5 lauscht mit

Nutzer der neuen Playstation 5 berichten von Privatsphäre-Problemen. Das Gamepad der PS5 verfügt über ein Mikrofon. In der Multiplayer-Lobby gibt es die Möglichkeit, sich über dieses Mikrofon im Controller mit anderen Spielern zu unterhalten. Die Audio-Signale werden dabei teilweise mitübertragen. Der Blogger Chandler Wood entdeckte die Schwachstelle, als er sich mit seiner Freundin beim Warten auf einen Spielstart privat unterhalten hatte. Standardmäßig ist das Mikrofon eingeschaltet.

Wenn ein Spieler dem Multiplayer beitritt, wird automatisch Audio gestreamt. Somit werden mitunter private Konversationen für alle hörbar übertragen. Eigentlich haben Spieler die Möglichkeit, die Übertragung von Audiosignalen zu unterbinden. Schlecht gelöst von Sony: Dazu ist es nötig, einen entsprechenden Button am Gamepad zu drücken – dieser wird von Gamern aber auch deshalb häufiger ignoriert, da er erst aufblinkt, wenn man das Mikrofon deaktivert hat. Sony speichert außerdem immer die letzten 5 Minuten einer Unterhaltung. Als Grund gibt der Konzern an, mit den Aufzeichnungen könne man besser gegen Spieler vorgehen, die beleidigende Äußerungen von sich geben.  

Neuer "Do it all"-Monitor von Samsung

Samsung hat einen Alleskönner-Monitor mit coolen Features in den Verkauf gebracht. Der neuartige „Smart Monitor“ ist zum Start in den USA, Kanada und China verfügbar. Ende des Monats steht der Launch in weiteren Märkten an. Unter dem Motto "Do it all" ist der Monitor flexibel im Büro, daheim oder fürs Lernen einsetzbar. Das Besondere: Die meisten Monitore können kaum mehr als Bilder über HDMI, DisplayPort und Co. anzeigen – Samsung ändert das und erklärt: "Unser neuer Smart Monitor ist eine direkte Antwort auf diese Nachfrage. Verbraucher müssen sich nicht mehr zwischen einem Bildschirm für den einen oder anderen Anlass entscheiden, da diese Anzeige alles zusammenbringt."

Der neue Screen ähnelt von der Funktionalität her eher einem Smart TV mit integriertem WLAN, der ein wahrer Entertainment-Hub ist. Das Display unterstützt Tap View (zum Verbinden mit einem Android-Smartphone wird das Gerät nur auf die Oberkante des Monitors gelegt) und Apples Transfer-System AirPlay 2, so dass Inhalte von Smartphones auf dem Monitor angezeigt werden. Betrieben werden kann der Monitor auch ohne angeschlossenen Computer: So lassen sich zum Beispiel Office-Apps ohne PC ausführen und Netflix oder YouTube können gestreamt werden. Auch der Zugriff auf Dateien ist über WLAN möglich. Drei Modelle stehen zur Auswahl: ein UHD-Monitor mit 32 Zoll sowie ein Full-HD-Modell mit 32 und 27 Zoll. Genaue Preise hat Samsung noch nicht mitgeteilt. Wer Interesse am Kauf hat, muss vorerst hier eine Anfrage stellen.

Das leiseste Schlagzeug der Welt

Wer will schon seine Nachbarn mit dem Schlagzeug traktieren? Jetzt ist die digitale Lösung für den Hausfrieden da:  Das französische Start-Up Redison hat die "Senstroke"-Bluetooth-Sensoren für Anfänger und Profis vorgestellt. Damit wird virtuell Tag und Nacht Schlagzeug gespielt – ohne Lärmbelästigung. Noch besser: Equipment ist nicht nötig. "Senstroke" funktioniert mit jedem Gegenstand in der Umgebung. Die App für iOS, Android und Windows 10 ermöglicht die Umsetzung.

Dazu werden die Sensoren nur auf die Drumsticks gesetzt und mit Smartphone und Tablet verbunden. Drei Drumkits sorgen für Abwechslung: Snare Kit, Blue Kit und Big Rock Drum Kit. Die Sensoren lokalisieren natürlich auch die Schlagstärke. Im Lernmodus lässt sich die Geschwindigkeit individuell anpassen. Die Kompatibilität mit jeder MIDI-Software wird von den Entwicklern garantiert. Die virtuellen Sticks lassen sich bis zu 12 Stunden spielen, für die Komplettaufladung müssen sie dann drei Stunden an die Steckdose. Die drei Drumstick-Boxen starten bei 160 Euro. Das teuerste Set kostet 250 Euro.

Damit wünsche ich einen schlagkräftigen Dienstag. Bis morgen bei TechTäglich, dann haut hier wieder mein Kollege Jörg Heinrich in die Tasten.


Michael Gronau
Autor: Michael Gronau

ist Autor bei W&V. Der studierte Germanist interessiert sich besonders für die großen Tech-Firmen Apple, Google, Amazon, Samsung und Facebook. Er reist oft in die USA, nimmt regelmäßig an Keynotes und Events teil, beobachtet aber auch täglich die Berliner Start-up-Szene und ist unser Gadget- und App-Spezialist. Zur Entspannung hört er Musik von Steely Dan und schaut Fußballspiele seines Heimatvereins Wuppertaler SV.