iPad Pro trifft iMac – so könnte das Mac-Design der Zukunft aussehen.

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Zoom-Konkurrent: Google-Videochat schaltet den Lärm ab

Der Siegeszug von Zoom während der Corona-Pandemie hat Tech-Riesen wie Microsoft/Skype und Google kalt erwischt. Sie arbeiten nun an Funktionen, die ihre eigenen Videochats wieder attraktiver machen sollen. Google hat jetzt erstmals in einem Video die neuartige Geräuschunterdrückung für sein Chat-Programm Meet vorgestellt. Sie filtert lästigen Hintergrundlärm vom bellenden Hund bis hin zu Tastaturgeklapper heraus, lässt die Stimme des Sprechers dabei aber weiterhin klar und verständlich klingen.

Google-Produktmanager Serge Lachapelle zeigt in dem Film, wie er mit einer Erdnusstüte raschelt, mit einem Meterstab klappert oder mit einem Kugelschreiber klickert. Von diesen Geräuschen, die in Videochats oft stören, ist durch den Filter nichts mehr zu hören – an der Verständlichkeit der Sprache muss Google aber noch arbeiten. Die künstliche Intelligenz, auf der die Geräuschunterdrückung basiert, hat Google eineinhalb Jahre lang auf Basis seiner eigenen internen Meetings trainiert. Die Software läuft in der Cloud – und damit auf Computern ebenso wie auf Smartphones und Tablets. Google startet den Beta-Test nun mit Nutzern seiner "G Suite Enterprise“-Lösung aus dem Bildungsbereich, und bietet den Lärmschutz dann nach und nach für mehr Kunden an.

Lidl-Filialen jetzt in ganz Deutschland mit WLAN

Lidl-Kunden können ab sofort in allen deutschen Filialen kostenlos per WLAN surfen. Das gab der Discounter in einer Pressemitteilung bekannt. So sollen sich per Smartphone zum Beispiel Rezepte oder Inhaltsstoffe von Lebensmitteln suchen lassen, auch wenn der Mobilfunk-Empfang im Laden schlecht ist – oder wenn Kunden ihre eigene Flatrate nicht belasten wollen. Zur Anmeldung fürs "LidlPlusWLAN" ist keine Registrierung erforderlich. Es genügt, auf einer Seite die Nutzungsbedingungen zu akzeptieren, um dann sofort online zu gehen.

Besonders praktisch: Wenn die Anmeldung auf dem Smartphone einmal erledigt ist, gilt sie für alle über 3.000 Filialen in ganz Deutschland. Die Nutzungsbedingungen müssen dann nicht noch einmal akzeptiert werden. Zum nächtlichen Hotspot für alle, deren Flatrate erschöpft ist, wird der Außenbereich von Lidl-Läden aber auch künftig nicht. Denn nach Geschäftsschluss schaltet der Discounter sein WLAN ab.

Neben Lebensmitteln gibt es bei Lidl jetzt auch Internet – und das sogar kostenlos.

Neben Lebensmitteln gibt es bei Lidl jetzt auch Internet – und das sogar kostenlos.

Seniorenheim-Roboter misst Fieber und erinnert an Masken

Im Zuge der Corona-Lockerungen sind nun auch in Österreich Besuche in Seniorenheimen wieder erlaubt. Wer im Seniorenzentrum Spallerhof in Linz/Oberösterreich vorbeischaut, wird am Empfang von einem freundlichen und 1,18 Meter kleinen chinesischen Mitarbeiter begrüßt. Ein Roboter von Huawei misst bei den Besuchern Fieber. Und falls sie keinen Gesichtsschutz tragen, weist er sie auf die Maskenpflicht in der Einrichtung hin. Als Pflege-Azubi soll der 5G-fähige Roboter, dessen Software und Netzanbindung gemeinsam mit der Linz AG Telekom entwickelt wurde, dem Personal künftig auch bei der Essensausgabe und bei der Dokumentation der Pflege zur Hand gehen. Eine Schicht kann dabei bis zu 16 Stunden dauern. Denn so lange halten die Akkus durch.

"Vielleicht wird damit der erste Schritt in eine roboterunterstützte Pflege- und Betreuungssituation getan", hofft Judith Stumpf, die Leiterin des Zentrums Spallerhof. Welchen Namen der Roboter tragen soll – darüber zerbrechen sich Personal und Bewohner noch die Köpfe. Und noch nicht einmal sein/ihr Geschlecht steht fest. Huawei spricht von einer SIE und nennt die freundliche Helferin "Amy M2-T". Eine Bewohnerin ist sich laut dem Standard aus Wien dagegen sicher, dass es sich um ein Männchen handelt: "Er sieht ein bisschen aus wie ein Klaus." Ob sich der Linzer Bürgermeister Klaus Luger angesprochen fühlt, hat er bei der Präsentation nicht verraten.

Amy oder Klaus? Geschlecht und Name des Linzer Pflege-Roboters stehen noch nicht fest.

Amy oder Klaus? Geschlecht und Name des Linzer Pflege-Roboters stehen noch nicht fest.

Amazons Spiele-Flop: "Crucible" mit weniger als 1.000 Zockern

So einen Flop hat Amazon seit dem unseligen "Fire Phone", dem Smartphone-Debakel von 2014, nicht mehr erlebt. Der Third-Person-Shooter "Crucible" aus den hauseigenen Amazon Game Studios, der nach sechsjähriger Entwicklung am 20. Mai für den PC veröffentlicht wurde, erweist sich bisher als gewaltiger Reinfall. Amazon wollte Hits wie "Fortnite" und "Overwatch" Konkurrenz machen. Doch nach verheerenden Kritiken zocken auf Steam mittlerweile nicht einmal mehr 1.000 Nutzer den Amazon-Shooter. Schon der Start war mit damals noch 10.000 Spielern mehr als enttäuschend ausgefallen.

In einer Art Not-Operation hat Amazon nun mit "Alpha Hunter" und "Harvester Commander" zwei der drei bisherigen Spielmodi gestrichen. Stattdessen wollen sich die Entwickler laut SlashGear komplett auf "Heart of Hives" konzentrieren, den bisher noch einigermaßen beliebtesten Modus von "Crucible". Zudem sollen neue Komfortfunktionen wie ein Voice-Chat das teure Projekt noch retten. Ob das klappt, ist zweifelhaft. Denn bisher haben die Amazon Game Studios zuverlässig Flops abgeliefert. Und im Vergleich zum Konkurrenten „Valorant“, der auf täglich drei Millionen Spieler kommt, dürfte das Amazon-Spiel weiterhin chancenlos sein.


Autor: Jörg Heinrich

Jörg Heinrich ist Autor bei W&V. Der freie Journalist aus München betreut unter anderem die Morgen-Kolumne „TechTäglich“. Er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Internet und Social Media künftig funktionieren, ohne die Nutzer auszuhorchen. Zur Entspannung fährt er französische Oldtimer und schaut alte Folgen der ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck.