Tech-Kolumne:
TechTäglich: Nintendo baut großen Vergnügungspark
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages. Das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V, die von Montag bis Freitag erscheint. Heute mit einer doppelten Stadt und einer seltsamen Nummer 1 aus den Charts.
Nintendo baut großen Vergnügungspark
Das ist Mariohuana für echte Nintendo-Fans! Disneyland war gestern, jetzt kommt die Super Nintendo World – mit allen Helden aus den bekannten Nintendo-Games, darunter Mario, Luigi, Yoshi oder Toad. Das Großprojekt entsteht in den Universal-Studios im japanischen Osaka. Der Park wird über eine App erkundet und bietet dank neuer Technologien das Erlebnis eines echten Super-Mario-Videospiels. Besucher treten gegeneinander an. Sie erhalten für die erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben und Bosskämpfen virtuelle Münzen, die nach dem Park-Besuch gegen Nintendo-Memorabilia eingetauscht werden können. Auch Fahrattraktionen im Mario-Stil soll es geben. Die Sommerreise nach Japan kann bereits geplant werden: Die Eröffnung geht bis Mitte 2020 über die Bühne. Weitere Ableger sollen laut dem Blog Polygon in Kalifornien, Florida und Singapur entstehen.
Aufregung um Tobias bei WhatsApp
Wer hat Angst vor Tobias Mathis? Etliche User, die in WhatsApp-Nachrichten davor gewarnt werden, seinen Kontakt anzunehmen. Dieser sei ein Virus, der die Festplatte zerstören und Daten herunterziehen könne. Wer annehme, wenn der "Hacker" unter der Nummer 01719626509 anrufe, sei mitsamt all seinen Kontakten betroffen. Seltsam nur, dass in der Nachricht von "WhatsUp" die Rede ist. Auch die Sender "EUROP1" und "SAT1" (richtig wäre "Sat.1") gibt es in dieser Schreibweise nicht. Fest steht: Der Fake-Kettenbrief ist einer aus einer ganzen Reihe, die seit Jahren in WhatsApp herumgeistert und Panik verbreiten soll. Am besten den Hoax sofort löschen, nicht weiterleiten und Unwissende aufklären. Problematisch dürfte das nur für User werden, die im realen Leben Tobias Mathis heißen...
Erster smarter Pyjama für Demenz-Kranke
Fitness, Gesundheit, Sicherheit oder Hygiene - smarte Wearables sollen im besten Fall unseren Alltag erleichtern. Insbesondere für Menschen, die ihr Leben nicht mehr in allen Bereichen selbst kontrollieren können (zum Beispiel an Demenz Erkrankte), ist der neue Pyjama des japanischen Start-ups Xenoma konzipiert. Ein integrierter Sensor überwacht das Aktivitätslevel des Trägers und kann sogar einen Notruf absetzen. Der Schlafanzug kontrolliert unter anderem die Herzrate und zeichnet den Schlaf-Wach-Rhythmus auf. In einer zugehörigen App können die Ergebnisse abgelesen werden. Wann der smarte Pyjama im klassischen Design in Deutschland verfügbar ist und was er kosten wird, ist noch nicht bekannt. Xenoma hat auch noch weitere smarte Kleidung in petto, auch für Kleinkinder und Sportler mit Sensoren, die innerhalb von einer Minute fürs Aufwärmen der Haut sorgen.
Stadt Pilsen verdoppelt sich digital
Das ist heutzutage selbstverständlich: Bei einem Online-Brillenhändler ein Foto von sich hochladen und nach Herzenslust verschiedene Modelle testen. An digitalen Doppelgängern wird simuliert, was später in der Realität umgesetzt werden kann. Jetzt erhält die tschechische 170.000-Einwohner-Stadt Pilsen einen digitalen Stadt-Zwilling. In dem EU-Projekt "Duet" (Digital Urban European Twins) wird in den kommenden drei Jahren am Computer ein exaktes 3D-Modell entwickelt. Dieses soll Großereignisse wie Evakuierungsaktionen simulieren können, bei der Stadtplanung helfen und Touristen durch eine 3D-Darstellung der hübschen historischen Innenstadt anlocken. In das "Duet"-Modell fließen sowohl städtische Daten, als auch Luftaufnahmen ein. Die EU fördert das Projekt mit etwa 150.000 Euro, fast die gleiche Summe wird zusätzlich von der Stadt Pilsen beigesteuert. Beteiligt sind an "Duet" auch Athen und die belgische Region Flandern; Zulieferer ist der Berliner Softwareentwickler Virtualcitysystems.
Ein 37 Jahre alter walisischer Song stürmt iTunes-Charts
Die britische iTunes-Hitliste wird zurzeit von einem ungewöhnlichen Titel angeführt: dem walisischen Song "Yma O Hyd" des weitgehend unbekannten 76-jährigen Musikers Dafydd Iwan. Bereits 1983 erschienen, kündet das Lied vom Unabhängigkeitswillen der Waliser gegenüber dem von England geführten britischen Empire und vom Stolz, dass Land und Sprache immer noch existieren. Rund 19 Prozent der Bevölkerung sprechen noch Walisisch - manche verweigern sogar Englisch. Wie der Sender BBC herausfand, lösten Fans der walisischen Sprache den Hype um den Song aus, indem sie ihn massenhaft auf iTunes kauften. "Yma O Hyd" scheint sich zu einer inoffiziellen Nationalhymne zu entwickeln: Es erklingt nun auch vor Heimspielen des Scarlets Rugby-Teams.