
Corona-Krise:
20.000 Corona-Fälle bei Amazon
Schützt Amazon seine Mitarbeiter ausreichend gegen das Corona-Virus? Das wurde während der ersten Welle in der Öffentlichkeit hitzig debattiert. Jetzt legt Amazon konkrete Zahlen vor - und die sehen besser aus als erwartet.

Foto: Amazon
Von 1. März bis 19. September 2020 wurden in den USA 19.816 Amazon-Mitarbeiter, die während der Corona-Pandemie direkten Kundenkontakt hatten oder in der Logistik arbeiteten, positiv auf Covid-19 getestet. Die Zahlen veröffentlichte der E-Commerce-Riese nach wiederholten Forderungen von Staatsanwälten und Mitarbeiteraktivisten.
In Summe entspricht dies 1,44 Prozent der gesamten US-Belegschaft des Unternehmens. Amazon selbst hatte ursprünglich Schlimmeres erwartet. Eigenen Aussagen zufolge habe man mit 33.952 Fällen gerechnet. Jetzt fordert Amazon andere Unternehmen auf, ebenfalls entsprechende Daten zu präsentieren.
Inmitten der ersten Corona-Welle liefen Fulfillment-Mitarbeiter in den Warenhäusern von Amazon Sturm. Sie warfen ihrem Arbeitgeber vor, sie nicht genug gegen eine Ansteckung mit dem Covid-19-Virus zu schützen. Papiermasken und Schutzhandschuhe fehlten. In Frankreich wurden die Logistikzentren wegen mangelnder Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen für Wochen still gelegt. Auch in New York musste ein Verteilzentrum zeitweilig dicht machen.
Amazon selbst hatte stets beteuert, Millionen in die Sicherheit seiner Mitarbeiter zu investieren. Zudem stellte das Unternehmen seinen Mitarbeitern zur Hochphase der Pandemie frei, sich von der Arbeit freistellen zu lassen - dies allerdings unbezahlt. Im Gegenzug suchte Amazon wegen des Corona-Ansturms allein in den USA 100.000 neue Logistikmitarbeiter.