
Schulterschluss der Ausgaben:
26 September-Vogues werden zu einer Einheit
26 internationale Ausgaben des Condé-Nast-Titels haben sich für eine besondere Ausgabe zusammengetan: Die Inhalte stehen weltweit unter dem Motto "Hoffnung". Und auch vermarktet wurde global.

Foto: Vogue
Die September-Ausgabe war bei der Vogue, wie auch bei vielen anderen Zeitschriften, traditionell die umfangreichste Ausgabe des Jahres. In ihr wurden die neuen Modetrends der kommenden Saison vorgestellt, für Anzeigenkunden quasi ein Muss.
Im ohnehin etwas anders verlaufenden Jahr 2020 fällt auch die Septemberausgabe der Vogue ungewöhnlich aus – aber nicht minder spektakulär: Erstmals in der Geschichte des Condé Nast-Magazins schließen sich alle 26 Länder, in denen der Titel erscheint, für ein redaktionelles Thema zusammen. Die Botschaft: Gemeinsam ein Zeichen setzen für Optimismus und Solidarität in einer sich radikal verändernden Welt. Die Ausgaben in insgesamt 19 Sprachen erscheinen im Laufe der Monate August und September.
Ein Motto in 19 Sprachen
"Die Welt befindet sich aktuell an einem entscheidenden Wendepunkt. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, eine weltweite Vogue-Ausgabe zu schaffen, um unseren Millionen von Lesern weltweit die kollektive Stimme von Vogue durch authentisches visuelles Storytelling näherzubringen", so Jamie Jouning , Chief Client Officer von Condé Nast.
Für die Ausgabe, die unter dem übergreifenden Motto "Hope", also "Hoffnung", steht, haben alle Vogue-ChefredakteurInnen gemeinsam ein Portfolio mit Fotografien, Kunstwerken und Reportagen zusammengestellt, in dem sie ihre Sicht ausdrücken, was dieses Thema für sie persönlich bedeutet.
Christiane Arp, Chefin der deutschen Vogue, hat die Medizinerin Marylyn Addo ausgewählt. Ihre Begründung: "In meinen Augen verkörpert Professor Doktor Marylyn Addo alle unsere Hoffnungen, dass es früher oder später wieder eine 'Normalität' geben wird – eine neue Normalität, in der nichts so sein wird wie zuvor." Als weltweit führende Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Infektiologie und Virologie sei sie zuversichtlich, dass schon bald eine Impfung gegen Covid-19 existieren wird. "Mit ihrem optimistischen Glauben an eine weltweite wissenschaftliche Zusammenarbeit ohne Grenzen stärkt sie meine eigene Hoffnung auf eine Welt ohne Schranken in unseren Köpfen und Herzen."
Weltweite Vermarktung einer Ausgabe
Die Ausgabe wird außerdem, auch das ist ein Novum, gemeinsam vermarktet. International agierende Markenpartner wie Aveda, Cartier, Chanel, Desigual, Ferragamo, Levi’s und L'Oréal Paris machen es möglich: Sie begleiten die Strecke und launchen ihre neuen Kampagnen zeitgleich über alle Ausgaben hinweg.
Speziell für die deutsche Ausgabe wurden 50 nationale und internationale Fashion- und Beautykampagnen gewonnen, berichtet Andrea Latten, Executive Business Director der hiesigen Vogue. Auch die Entwicklung sei im zweiten Quartal positiv gewesen: "Vogue Deutschland hat sich auch in den letzten Monaten während der Pandemie überdurchschnittlich positiv entwickelt und sowohl im Abonnement als auch im Einzelverkauf zweistellige Wachstumszahlen zu verzeichnen", so Latten.
Die Auflagenkontrolleure der IVW haben der Vogue für das zweite Quartal zwar ein Minus von rund 13,8 Prozent für das Vorjahresquartal attestiert. Die Verluste sind aber in erster Linie den Auswirkungen von Corona geschuldet: Aufgrund der Einbrüche bei den Bordexemplaren, Lesezirkeln und im Sonstigen Verkauf fielen über 20.000 Exemplare weg, die sonst Teil der Bilanz gewesen wären. Das konnten auch die rund 9000 zusätzlich über Abo und Einzelverkauf abgesetzten Hefte nicht kompensieren.