
CDU-Vorsitzende:
AKK: Nicht jedes Wort bei Rezo-Video auf Goldwaage legen
CDU-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer räumt Fehler bei der Krisen-PR ihrer Partei ein. Sie äußert sich in einem Interview zum Rezo-Video.

Foto: CDU
Nach der heftigen Attacke von Youtuber Rezo auf die CDU hat Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer Fehler im Umgang mit dem Video eingeräumt. In einem Interview mit Focus Online verteidigte die CDU-Vorsitzende gleichzeitig die Politik ihrer Partei. "Ich gebe zu, dass wir zu lange gebraucht haben, um darauf (das Video) zu reagieren", sagte Kramp-Karrenbauer. Aber es sei manchmal besser, noch einmal Luft zu holen und sich zu fragen, welcher Ton und welcher Stil der Verantwortung der Volkspartei CDU entsprächen.
Kramp-Karrenbauer verteidigte gleichzeitig die von Rezo scharf kritisierte Klimapolitik der CDU: "Die Sicht, als hätten wir noch nie etwas für Umwelt- und Klimaschutz geleistet, ist - vorsichtig formuliert - einseitig." Das erste Gesetz, das einen gewissen Vorrang für grünen Strom festgelegt habe, stamme aus dem Jahr 1991. Die CDU-Chefin verweist daneben auf den Kohleausstieg, der in Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen vereinbart worden sei und auf konkrete Klimaschutzgesetze, die die große Koalition bis Ende des Jahres vorlegen wolle.
Zum Ton und Inhalt des Rezo-Videos sagte die CDU-Chefin: "Da darf man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen (...) Dass man mit politisch hoch korrekter Sprache junge Leute nicht erreicht, ist klar." Und dass ein 26-Jähriger klage, es sei ihm alles nicht radikal genug, gehöre zu den Vorrechten der jüngeren Generation.
Unter anderem Politikberater Martin Fuchs kritisiert die Krisen-PR der CDU. Die Partei reagiere hilflos auf das Video des YouTubers Rezo. (dpa)