Gegen Zwangsheirat:
Berlin tritt homophober Gewalt entgegen
Seit Jahren engagiert sich die Agentur Heldisch im Bündnis gegen Homophobie. In dieser Woche beginnt die achte gemeinsame Kampagne - gegen Zwangsheirat und homophobe Gewalt.
Gleiche Rechte und Akzeptanz für Lesben, Schwulen Bi-, Trans*- und Inter*-Personen sind Heldisch schon lange ein Anliegen. Seit 2013 ist die Berliner Agentur im Bündnis gegen Homophobie. In dieser Woche startet die achte Kampagne dafür - gegen Zwangsheirat und homophobe Gewalt!
Wer sich wehrt, verliert sein Leben
"Hier in Berlin glauben wir, besonders tolerant, weltoffen und vorurteilsfrei zu sein", sagt Jörn Kriebel, Beratungsgeschäftsführer von Heldisch. Doch der Schein trügt offenbar. So gut wie jeden Tag registriere die Polizei in der Hauptstadt Fälle von Hasskriminalität gegen die geschlechtliche Identität.
Und obwohl es auf den ersten Blick vielleicht etwas überraschend scheint: Auch das Thema Zwangsheirat betreffe auf dramatische Art und Weise gerade homosexuelle Männer. Oft nämlich versuchen Familien, die Homosexualität ihrer Angehörigen durch heterosexuelle Zwangsheiraten zu "korrigieren". Wer sich weigert, riskiert sein Leben!
Reden ist Gold
Deshalb ermutigt Heldisch auf Plakatmotiven in der Stadt jetzt die Betroffenen: "Reden ist Gold! Nicht schweigen". Und: "Liebe ist frei! Keine Heirat aus Zwang!" Die Kampagne, die dank Unterstützung des Außenwerbers Wall rund um den Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter*- und Trans*-Phobie IDAHoBIT für die nächsten zwei Wochen überall in Berlin zu sehen ist, stellt die Botschaft in den Vordergrund: Meldet euch bei der Polizei, zeigt die Straftäter an. Die ist ebenfalls Partner des Bündnisses.
Und wer in Gefahr ist, kann sich an den Lesben- und Schwulenverband Deutschland wenden, den LSVD, Initiator des Projekts, die von Gewalt bedrohte Leute sicher unterbringen. Gerade das ist jetzt, da wegen Corona viele Betroffene zu Hause ihren Familien ausgeliefert sind, wichtiger denn je. Heldisch hat die Kampagne pro bono gestaltet.
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