Jubiläum:
CDU feiert 75. Geburtstag mit einem Video für die Jugend
Die Christlich-Demokratische Union will jünger werden und wirbt mit einem schnellgeschnittenen Film um die Gunst der Millennials. Anlass dazu gibt der heutige Jahrestag der Partei. Nicht alle schätzen den Streifen.
75 Jahre wird die CDU heute alt. Und sie hat aus diesem Anlass ein Video veröffentlicht, das vor allem die potenziell zukünftigen Wähler*innen der Partei ansprechen soll. Das rasant geschnittene Stück fasst die Geschichte der Partei in 120 Sekunden zusammen und rückt - klar - vor allem die Höhepunkte ihrer Regierungsjahre in den Mittelpunkt. Das geht vom Wirtschaftswunder bis zur Coronakrise.
Das Netz echauffiert sich
Gleichzeitig gibt der Clip eine Programmatik vor, die die CDU jünger, offener und zukunftsfest machen soll. In dem Film sind Frauen in Führungspositionen der Partei, gleichgeschlechtliche Paare und jede Menge People of Colour zu sehen. Entwickelt hat ihn die Abteilung Kampagne & Marketing im Konrad-Adenauer-Haus mit dem Digital Studio DriveBeta. Er läuft auf den parteieigenen Kanälen.
Dass das nur wenig mit der Realität zu tun habe, wird in den sozialen Medien kritisiert. Tatsächlich stimmte ja zum Beispiel ein Großteil der Abgeordneten im Sommer 2017 gegen die Einführung der Ehe für alle, selbst die Kanzlerin. Auch ist die Partei kein Fan der Frauenquote, von Diversity oder Gender Mainstreaming. Anderen wiederum geht das Bild, das die CDU in dem Werbespot zeichnet, viel zu weit. Der Streifen polarisiert also. Hier bitte:
Die CDU müsse jünger und weiblicher werden, sagt CDU-Generalsekretär Ziemiak aus Anlass des Jubiläums. "Volkspartei bedeutet, in der Mitte der Gesellschaft zu sein und die Gesellschaft in der Mitgliedschaft abzubilden. Wir wollen, dass Menschen jeder Altersgruppe, jeden Geschlechts, jeder Berufsgruppe und jedes Bildungsabschlusses ihre politische Heimat in der CDU finden. Dazu ist es unabdingbar, dass wir unsere Partei noch breiter aufstellen."
Gegründet wurde die Union am 20. Oktober 1950 in Goslar. Sie war eine Sammelbewegung verschiedener Vertreter von Altparteien der Weimarer Zeit wie dem Zentrum und der Deutschen Demokratischen Partei, die sich sozialen, liberalen und christlichen Idealen verpflichtet fühlten. Die bürgerlichen Konservativen traten, nachdem sie sich in der Nazizeit diskreditiert hatten, anfangs nur sehr zurückhaltend auf.
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