
Neue Markenphilosophie:
Condé Nast und Vogue formulieren globale Leitwerte
Die 26 Chefredakteure des Modemagazins Vogue verpflichten sich weltweit zu einer gemeinsamen Unternehmensphilosophie und präsentieren die "Vogue Values".

Foto: Screenshot https://www.condenast.de/de/brand/vogue
Wie das Verlagshaus Condé Nast verkündete, steht das Fashion-Magazin Vogue ab sofort für eine neue Markenphilosophie, die Vogue Values. Die verschiedenen Länderausgaben erreichen nach eigenen Angaben mehr als 268 Millionen Leser. Im Mittelpunkt stehen Vielfalt, Verantwortung, Respekt und Schutz des Planeten. Das Commitment auf ein gemeinsames Leitbild soll die Bedeutung als globale Marke unterstreichen, die mit einer einheitlichen Stimme spricht:
"Seit über einem Jahrhundert hat Vogue Kreativität und Handwerkskunst gefördert und integriert, Mode gefeiert und kritische Themen der Zeit beleuchtet. Vogue steht für provokative Bildwelten und scharfsinniges Storytelling. Wir widmen uns der Unterstützung von Künstlern aller Art. Vogue blickt mit Optimismus in die Zukunft, bleibt in ihrer Vision global und bekennt sich dazu, Kulturen zu feiern und unseren Planeten für zukünftige Generationen zu schützen. Über 26 Ausgaben hinweg sprechen wir eine gemeinsame Sprache, stehen für die Werte Diversity, Verantwortung und Respekt für Individuen, Gemeinschaften und für unsere Umwelt."
So lautet das Statement, das alle 26 Vogue-Chefredakteure und Chefredakteurinnen weltweit gemeinsam entwickelt und unterzeichnet haben.
Als Verlag sieht man sich in der Verantwortung
Vogue gehört neben anderen Magazintiteln wie AD, Glamour und GQ zum Verlagshaus Condé Nast. CEO Roger Lynch, seit April 2019 im Amt, erklärt die Initiative: "Als weltweit führender Modetitel besitzt Vogue die Fähigkeit zu verändern, zu beeinflussen und zu inspirieren, und damit die Verantwortung, die wirklich wichtigen Themen anzusprechen".
Eine Verantwortung, die der Verlag sehr ernst nimmt. Erst im November bekannte sich das Verlagshaus zu einem stärkeren Einsatz für den Klimaschutz. "Seit über einem Jahrhundert regen die Titel von Condé Nast kulturelle Gespräche an und sorgen für einen sinnvollen Wandel auf der ganzen Welt. Die neuen Grundsätze unterstreichen, was wir erreichen können, wenn wir für einen größeren globalen Einfluss zusammenarbeiten."
Mode als Seismograph
Auf der Vogue-Webseite heißt es außerdem, dass die Leserschaft von Vogue die soziale Verantwortung erwarte, sich zu relevanten Ereignissen und globalen Themen zu positionieren und Menschen jeder Herkunft zu vertreten.
Christiane Arp, Chefredakteurin der deutschen Vogue, sagt: "Mode war schon immer ein Seismograph für Zeitgefühle. Heute mehr denn je. Und Vogue ist eines der wichtigsten Sprachrohre dafür. Sensibilität für gesellschaftliche Veränderungen zu zeigen, ist eine unserer wichtigsten Aufgaben. Unsere Januarausgabe, die in Kooperation mit der Künstlerin Katharina Grosse entstand, ist für mich ein wunderbares Beispiel dafür. Themen wie Nachhaltigkeit, Menschlichkeit und Diversität dürfen keine leeren Versprechen sein."
Laut einer Erhebung von Condé Nast zum Thema "Sustainable Fashion" von August 2019 findet das Thema Nachhaltigkeit besondere Beachtung: 74 Prozent der Leserschaft findet nachhaltige Mode wichtig und 78 Prozent erwarten von Vogue Empfehlungen zu nachhaltigen Modemarken. Zum Vergleich: Nur 20 Prozent der Deutschen kaufen auch wirklich nachhaltig produzierte Mode, wie eine YouGov-Umfrag ergab.